Sonntag, 19. Januar 2014

Die gefloppten Pizzabrötchen

 photo pizzabroumltchen-kl_zpsb02cfbd4.jpg

Ich habe mal Pizzabrötchen in einem Cafe gegessen. Die waren so weich und so lecker! Und da ich ja backen kann, schnell das best bewertetste Chefkochrezept her und losgebacken.

Auf dem Foto sehen sie stumpf und trocken aus. Das sind sie leider auch geworden, der totale Schaumstoffball. Der Teig ließ sich nicht anständig benutzen und dann ging das Problem immer weiter bis zu diesem geschmacklosen Kram, die nach "Ich kann nicht backen, aber ich tus trotzdem" schmecken. Das ist wie Brot mit Backpulver backen, es schmeckt einfach komisch und bitter.

Das grüne Getränk ist übrigens Matcha Latte. Das Glas halb voll Wasser, halb voll "Milch", dann in einem Topf erwärmen und 1.5 TL Matcha mit einem Schneebesen einrühren. Ich hatte Kokosreismilch ausprobiert, das ist leider genau so gefloppt wie nur Reismilch. Aber mit Sojamilch ist das sehr gut!

Das eine Brötchen ist mit Lauge gebadet worden. Hat nichts gebracht, schmeckt nicht besser.

Was macht man dann mit sowas? Das, was der Bächer auch mal gemacht hat! Zuckerbrotchips!


 photo zimtbroumltchen-kl_zps7777e7dd.jpg

Die Brötchen in Scheiben geschnitten und mit einer Paste aus 1:1 Kokosfett zu Zimtzucker beidseitig bestrichen und bei 200°C kurz aufgebacken, bis der Rand dunkler wurde und die Fettpaste blubberte. Dann gingen die Brötchen plötzlich weg wie warme Semmel. Unglaublich lecker!

Da hab ich auch keine Bedenken, weiter mit Pizzabrötchen zu experimentieren, wenn ich sie so lecker "entsorgen" kann.

Kandierte Zitrusschale

 photo grapefruitschalen-kl_zpsa84b7477.jpg

Hmmm, ein Traum! Unbehandelte Grapefruitschalen lassen sich fein abschälen und dann in Zuscker + Wasser auf kleiner Stufe kandieren. Die Schalen rausnehmen und in Zucker panieren. Das übrige Zuckerwasser enthält noch so viele Zitrusterpene, dass es sich als Joghurtfix eignet.

Ich hab das heute nochmal mit ner zweiten Grapefuir wiederholt, den Herd vergessen und dann ist mir alles zu Kohle verbrannt :(

Naga Chili

 photo chili-kl_zpse0c5fab6.jpg

Ein Chili besteht aus Fleisch und Soße.
Veganes Chili besteht aus Fleischersatz und Soße.

... was mach ich, wenn ich beides nicht nehmen kann? Uff... Aber mein Teller ist ja trotzdem voll geworden.

Wir haben versucht, ein Chili mit Naga zu machen. Das ist eigentlich keine Esschili mehr, die wird verwendet, um Elefanten von Feldern fern zu halten. Die Chili werden in Brand gesetzt und die Elefanten mögen das nicht riechen. Aber wenn man so seine Beziehungen zu Leuten hat, die das Hobby "höllisch scharfe Chilis anbauen" haben, muss man die ja auch mal testen.

Das Problem mit fleisch- und vleischfreiem Chili ist eigentlich, dass es keinen Anlass dazu gibt, viel Fett ins Gericht zu machen. Die Naga überträgt ihre Schärfe aber am besten auf das Fett. Und so haben wir schon restlos überdosiert und am Ende musste ich nachschärfen.

Nochmal grob zusammengefasst, was eigentlich drin ist: Zwiebel, Anbratöl, Tomatenmark, Lorbeerblatt, 400 mL geschälte Dosentomaten, Mais, weiße Bohnen, Paprika, Gewürze, Salz, Wasser, Naga.

War lecker, aber nächstes Mal gibts mehr Fett! Und vielleicht probiere ich mal Grünkern als Stückchenersatz aus.

Fladenbrot und Döner mit Wheatygyros

 photo fladenbrot1-kl_zps82f17558.jpg

In meinem Backbuch (Das Brot Back Buch, Lutz Geißler) ist auch ein Rezept für Fladenbrot. Da ich mal wieder Lust auf Döner hatte, musste ich das ausprobieren.
An dem Tag lief mal wieder alles schief, sodass ich meine persönliche Vorgehensweise gar nicht reproduzieren kann. Ich hatte viel zu wenig Mehl und ließ die Hefe, von der ich deutlich mehr nahm, als im Rezept verlangt, bei Raumtemperatur zu einer komischen Vorteigschleimmasse gehen, während ich auf im Edeka auf der Suche nach mehr Mehl war. Die Brote wurden allerdings sehr gut, auch wenn sich der Teig nicht wirklich kneten ließ.

Fladenbrot erfordert Milch. Diese Milch habe ich im Teig und auch außen, zum Festkleben des Toppings, durch Cocosreisdrink von Provamel ausgetauscht. Ich hatte zuerst bedenken, dass man eine unpassende Kokosnote bekommt, aber das war nicht der Fall. Man bekommt mit echter Milch ja auch keine unpassende Fußnote.

Die Brote waren am Ende so wie sie sein sollten. Man bekommt zuerst einen Schock, was das für trockene Mistdinger sind, die man aus dem Ofen holt. Während des Abkühlens bilden sie aber die typische Fladenbrothaut aus, die glänzt und federt.

 photo doumlnerwheaty-kl_zps82937ee8.jpg

Der Döner hat dann auch hervorragend geschmeckt. Das Dönervleisch habe ich von Wheaty ausprobiert, typ "Gyros", auf das ich noch einen zusätzlichen TL Gyrosgewürz gab. Das war deutlich besser als das Lupinengyros, das ich letztes Mal hatte. Es war nicht trocken und hatte auch keine Bröckelanfälle, zudem ist Wheaty sojafrei, der Sojageschmack bleibt also fern.
Es bleibt bei solchen Dingen immer die Frage im Raum, warum ich nicht einfach echtes Dönerfleisch nehme. Da gibts diverse Gründe für: Das hat Knorpel, Sehnen und Schwabbelfettstücke drin, vor denen ich mich ekel. Es hat den Geschmack von Fleisch dabei, den ich nicht mag. Und man muss am Ende die Pfanne schrubben.
Aber Fleischgeschmack? Und dann nehm ich sowas wie hier? Nun, Wheaty ist geschmacklos als Basis und eine Matrix für das Gyrosgeworz. Ich möchte also Mundgefühl und Gyrosgewürz. Aber kein Schwabbel, kein Gnutsch und kein Fleischgeschmack.

200g sind mit 4.20€ sehr teuer, aber ich ess ja sowas wie Steak, Skampi und all die teuren Sachen nicht, da habe ich weniger ein Problem an sowas insolvent zu gehen. 

Amaranthbrötchen

 photo amaranthbroumltchen2-kl_zps1c5c721a.jpg

Ich bin ein absoluter Fan von gepopptem Amaranth, daher liegt es nahe, dass man so ein Rezept auch ausprobiert, wenn mans findet. Die Quelle ist mal wieder Chefkoch, aber aus Überzeugung und Bequemlichkeit habe ich das Rezept etwas ändern müssen. Als mir eine Tüte nicht gepoppter Amaranth beim Rossmann ins Gesicht sprang, war kein Halten mehr.

Rezept [Quelle ist dieses viel gelobte Rezept]

150 g Amaranth
450 g Wasser
250 g Weizenmehl 550
250 g Weizenmehl vollkorn
10 g Salz
6 g Frischhefe
70 mL handwarmes Wasser
Stärkemehl als Deko

Den Amaranth mit dem Wasser ca. 40 Minuten lang köcheln, gegen Ende gut aufpassen wegen Anbrenngefahr. Abkühlen lassen auf handwarm. Den Amaranthbrei mit den übrigen Zutaten außer der Stärke in einem Rührgefäß zu einem Teig verkneten. Sobald der Teig nicht mehr krümelt, auf der Arbeitsfläche weiterkneten, um einen schönen glatten Teig zu bekommen.
Den Teig mit der Teigschüssel abdecken und 60 bis 90 Minuten gehen lassen.
Danach das Gas ausstoßen (=kneten, sodass die Gasblasen weggehen) und 8 gleichgroße Teigstücke abstechen. Diese 5 Minuten entspannen lassen und dann "rund schleifen", d.h. den Teig zentriert in einen Punkt zusammen kneten. Das lässt sich besser in Videos zeigen, z.b. in diesem.
Die runden Teiglinge dann an den Enden spitz zukneten durch Rollen auf der Arbeitsfläche.

Ein Schneidbrett mit Backpapier eingeschlagen vorbereiten und die Teiglinge mit der Naht nach unten mit etwas Abstand darauf setzen. Das Brett mit einem Geschirrhandtuch abdecken und das Ganze in den Kühlschrank stellen bis zum nächsten Morgen.

Am nächsten Morgen den Ofen auf 250 °C mit Schwaden, also einer Auflauf- oder Backform mit etwas Wasser drin, vorheizen. In der Zeit die Teiglinge aus dem Kühlschrank nehmen und etwas aklimatisieren lassen. Kurz bevor der Ofen die Temperatur erreicht hat, die Brötchen der Länge nach einschneiden und mit der Stärke besieben. Die Teiglinge dann in den Ofen geben.

Nach 10 Minuten Backzeit die Tür weit öffnen, die Wasserschüssel rausnehmen, die Tür wieder schließen und die Temperatur auf 180 °C senken. Die Brötchen dann theoretisch weitere 20 Minuten weiterbacken, bei mir reichten aber 15 Minuten.


 photo amaranthbroumltchen1-kl_zps5c2cb1a6.jpg

Der Geschmack der Brötchen ist rustikal-nussig in die Amaranthrichtung gehend. Zusätzlich ist ja auch noch einiges an Vollkornmehl drin, sodass es kein lockeres Brötchen ist, sondern relativ schwer in der Haptik. Aber es ist ein sehr leckeres Brötchen mit Charakter und der Aufwand lohnt sich allemal!

Samstag, 11. Januar 2014

Avocado Tarte

Es gibt eine Reihe Süßes, das auf eigentlich Nichtsüßem basiert. Süßes Bohnenmus, Kürbistartes, Sauerkrautschokokuchen, Zucchinikuchen, ...
Klingt erst mal auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Meistens schmeckt man diese Grundzutat dann gar nicht mehr durch, sondern nur noch den Geschmack, der aufdiktiert wurde. Mir wurde dann dieses Rezept zugetragen, welches in die gleiche Kathegorie gehört. Avocado als Basis für Schokomousse hab ich schon häufiger gesehen, aber nie probiert. Ich hatte zufällig alles da und die Optik sprach mich so sehr an, dass ichs ausprobieren musste. Den Boden hab ich aber abgewandelt.


 photo avocadotarte1-kl_zpsc5a57a0d.jpg

Der Boden ist ein wenig zickig, aber wenn er erst mal in der Form ist, ist auch Ruhe. Man darf nur nicht vom Rand ins Zentrum streichen, sondern nur vom Zentrum zum Rand.

 photo avocadotarte2-kl_zps58fcfd7a.jpg

Das Rezept aus dem Blog habe ich halbiert und damit zwei kleine Tartes raus bekommen.

 photo avocadotarte3-kl_zpscd8256ce.jpg

Im Kühlschrank muss vor allem der Boden durchkühlen und dann lässt sich die komplette Tarte mit Vorsicht aus der Form nehmen. Optisch gefällt sie mir sehr gut.

 photo avocadotarte4-kl_zps1c2fa65d.jpg

Kommen wir zu den inneren Werten: Man schmeckt die Avocado definitiv durch. Und auch dieses super üppige, cremige, welche die Optik einem verspricht, kann die Creme nicht halten. Klar, wie auch? Es ist keine Creme, die hauptsächlich aus Fett besteht, sondern auch viel Wasser enthält. Es ist wie Nutella erwarten, aber Milkaphiladelphia bekommen.

Da ich Avocados aber sehr mag, finde ich das nicht schlimm, dass sie noch durchscheinen. Das viele Wasser führt letztendlich dazu, dass man nicht das Ausbleiben des Völlegefühls nach einem fetten Stück Cremetorte hat, sondern dass man einfach mehr isst, bis es dann doch einsetzt.

Letztendlich mag ich Avocados mit Salz und Pfeffer auf Knäcke aber lieber als mit Kakao und Zucker auf Nougatzwieback, daher bleibt das eine einmalige Sache. Wenn auch sehr interessant.

Rezept:

Boden:
7 Zwieback (ohne Milch)
5-6 TL Nougatmasse oder Nussnougatbrotaufstrich

Füllung:
1 Avocado
1 doll gehäufter EL Kakao
2 EL Zucker
1 Msp Vanillepulver
1 Msp Zimt
1 pr. NaCl
1 TL Kokosöl

Den Zwieback in einen Gefrierbeutel füllen und mit einem Nudelholz bis zur groben Paniermehlstufe zerkleinern. Das Nougat oder die Frühstückscreme in einem Wasserbad erwärmen und unter die Zwiebackkrümel kneten. Die mit Frischhaltefolie ausgelebte Tarteform nun mit dieser Masse füllen und sie am Boden und am Rand fest drücken. Für die Füllung die Avocado aus der Schale kratzen, in pürierstabgerechte Stücke schneiden. Die übrigen Zutaten dazu geben und zu einer glatten Masse pürieren. Nochmal überprüfen, ob Zucker und Zimt dem eigenen Geschmack entsprechen und bei Gefallen auf die Tarteformen aufteilen. Beim Glatt streichen immer von der Mitte nach außen, sonst bröckelt der Boden in die Mitte. Die Tartes kalt stellen, damit das Nougat erstarrt und dem Ganzen halt gibt. Danach können sie rausgehoben und serviert werden.

Freitag, 3. Januar 2014

Hauptgänge

So richtige Hauptgänge findet meines Erachtens auf Blogs viel zu selten. Auf meinem ja auch. Meistens scheiterts daran, dass der Hunger größer ist als der Fotoapparat leicht mit dem Licht zu koordinieren ist. Oder das Essen landet fix in den Tupperdosen für die Mensa.


 photo reismenuuml1-kl_zps2c3de3a3.jpg

Rote Paprikawürfel mit Frühlingszwiebel und Mungobohnensprossen. Darauf Reis und Falaffel. Die Soße besteht aus Tomatenmark, Öl und Minze.

 photo gericht12345-kl_zps48516558.jpg

Salat aus Ruccola, Oliven, getrockneten Tomaten, Peperoni und Sesam. Dazu Reis und Hummus aus Bohnen statt Kiechererbsen. Darüber eine anständige Priese Harissa.

 photo krautsalat-kl_zps4728dfd5.jpg

Mein gescheiterter Versuch, selbst Krautsalat zu machen. Fehler: Apfelessig benutzt statt Kräuteressig. Apfelessig mag ich nicht, habe ich danach festgestellt. Und die Säurestärke ist versehentlich doppelt so hoch wie sie sollte, der Salat für meinen Essiggeschädigten Magen also ungenießbar.

 photo pimientos-kl_zpse23c388a.jpg

Kurz heiß angebratene spanische Peperoni in Olivenöl und Salz. Die Tomaten sind mitgebraten. Dazu Körnerbrot.


Ich war eigentlich der Meinung, noch mehr Fotos zu haben. Aber das meiste landet tatsächlich sofort im Bauch statt auf dem Foto.