Samstag, 20. Dezember 2014

Von lila Kuh Hackfleisch und Gnocchi

Beim Lild gab es Lila Kuh Hackfleisch. Das musste ich sofort kaufen!



Und daraus habe ich dann einen Hackbraten gemacht.




... Nein, nicht wirklich. Was es beim Lidl gab, waren lila Kartoffeln. Die habe ich gekocht und gepellt. Darauf durch die Spätzlepresse gedrückt.



Das Pellen gestaltete sich als kniffelig. Vorher schälen war nicht drin, da diese Kartoffelsorte nicht fürs Schälen optimiert gezüchtet ist. Sie hat überall kleine Dellen. Die Schale ist dann später auch sehr dünn, weswegen sie als Pellkartoffeln zwar einfacher zu schälen sind, aber dennoch keine Offenbarung. Der Geruch der lila Kartoffeln erinnerte dabei zudem an Urlaub an der Ostsee. Ich verbinde das mit dem Gestank angeschwämmter Algen, die in der Sonne vermodern.
Auf dem Kartoffelnetz stand "festkochend". Da haben diese Kartoffeln mehr als die Nase vorn, denn die sind so hammerhart festkochend, dass es ein großer Kraftakt ist, sie durch die Presse zu kriegen! Ich habe immer nur kleinste Mengen genommen, weil es sonst nicht möglich war.

Den Kartoffelpresskuchen habe ich dann mit Hartweizengrieß und Weizenmehl 550 vermengt. Das geschah frei Schnauze. Daraus habe ich den Hackbraten geformt und dann zu kleinen Kügelchen geformt.



Beim Portionieren hilft auch eine Waage. 12g wiegt eine Kugel und per bloßem Auge ist es manchmal schwer, das abzuschätzen.

Die Gnocchi dann in heißem, nicht kochendem, gesalzenen Wasser ziehen lassen.




Ich hab die Sättigung höher gedreht, damit man es sieht: Das Kochwasser der violetten Gnocchi ist grün. Das kenne ich von Kaliumchromsulfat! Die Lösung ist grün und die daraus entstehenden Kristalle sind dunkel violett.




Ein Fertigfoto. Vielleicht ist mein Frei schnauze Rezept nicht so pralle, die Konsistenz war jetzt nicht der Oberkracher.


Wie ist das jetzt eigentlich mit der Farbe?
Die Farbe findet man in vielen Pflanzen. Rotkohl, rote Beete, Heidelbeeren, Brombeeren, all diese dunkelroten bis blauen Pflanzenfarben gehören zu einer Farbgruppe, der Anthocyanine. Und die sind pH-Abhängig...



Das Kochwasser kam dann später doch noch violett raus. Mit ein bisschen Essig ist es rechts pink verfärbt. Nach links gehend habe ich mein Natronlaugebad darin entsorgt. Das tief grüne ist ganz leicht basisch, das gelbe mehr basisch und das orangefarbene ziemlich doll basisch. Zwischendurch war mein Kochwasser demnach leicht alkalisch, ca. pH 8. Und würde ich meine Kartoffeln mit NaOH mixen, krieg ich vielleicht knallgrüne Gnocchi raus, die dann wohl aber komisch schmecken.

Die ganze Gnocchiaktion war übrigens ein bisschen zu viel. Zwei Tage vorher sah es schon so bei mir aus.



Und dann fand ich den Sack lila Kartoffeln... die wollte ich schon lange haben. Also werden jetzt Gnocchi gegessen bis zum abbrechen! Und das Gefrierfach ist auch mit beiden Sorten pralle voll.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Blaue Mohnkekse

Keeeeksschwemme!

Ich habe noch dieses Mohnkeksrezept in meinem Buch der ungemachten Keksrezepte von letztem Jahr. Und nun habe ich endlich mal Mohn besorgt, da konnte es los gehen.




Sind sie nicht herrlich? Wie blau der Mohn wirkt!
... Natürlich ist es nicht der Mohn, der sie blau färbt. Aber das Foto vom Blog, wo ich das Rezept her habe, ist schon irgendwie blau, oder? Gucks dir mal an.
Natürlich nicht so blau wie meine Kekse geworden sind.



Zu den Keksen soll noch Marzipan gegeben werden. Meines Erachtens homöopathische Mengen an Marzipan dafür, dass Mazipan im Keksnamen genannt wird. Ich hatte keine Rohmasse mehr, also suchte ich in meinen Tiefen der Backkiste nach einem Ersatzstoff und fand gefärbtes Marzipan. Weißes natürlich, ich will ja niemanden erschrecken. Aber blaues... es strahlte mich so an. Du magst Mohn und du isst deine total verfärbten Sachen doch auch selber gerne... So teilte ich den Teig ohne Marzipan und gab das Marzipan später hinzu. Was jedoch unglaublich unappetitlich aussah. So eine kleine Menge Marzipan auf so einen riesigen Klumpen Teig! Also habe ich eine ganze blaue Ostereitablette gemörsert und mit wenig Wasser unter den Teig geknetet.




Jahaaaa, kleine blaue Klumpen, wie herrlich!

Die hellen habe ich jetzt nicht forografiert. Die sollen nicht so schlimm aussehen, weil ich sie verschenken will. Dummerweise schmecken sie besser als die blauen, da der Gargrad besser zu erkennen ist und sie damit mehr "al dente" sind als die Blauen. Pech gehabt.


Zusätzlich zu dem Originalrezept habe ich noch 1 cm Füllstand aus einem Bittermandelölröhrchen dazu getan. Das schmeckt nun zwar auch nicht direkt nach Marzipan, sondern eher sanft bis gar nicht, aber es harmoniert extrem gut unterschwellig mit dem Vanillin, sodass ein super gut durchkomponierter Keks entsteht.

Diesmal sind die Kekse ein voller Erfolg!