Freitag, 25. September 2015

Reiskochergericht

Ich hätte gern ein Kochbuch:
Das Kochbuch für Faulenzer, die gerne alles in einen Reiskocherbehälter werfen, auf on drücken und warten, bis es fertig ist. Leider habe ich so etwas nicht gefunden, daher muss ich nun selbst rumexperimentieren, was man so nimmt, damit es schmackhaft wird.




Die Küche bleibt fast ganz sauber.




Auffüllen ist auch ganz einfach.



Zwar kein Sternegericht, aber lecker!

Curryreis "Marsala"

Mit Cup ist dieses Reiskochergefäß gemeint, das beiliegt. Es scheint nicht dem amerikanischen zu entsprechen, wird in der Anleitung des Kochers aber stets so genannt.

1 Cup Basmati-Wildreismischung
2 Cup Wasser
1 TL Gemüsebrühpulver
1 TL Paprikamark sanft
1 TL Gram Marsala Pulver
etwas Pfeffer
1/3 Cup Belugalinsen
1 Msp Tandooripulver

Das Paprikamark und die Gewürze schlämm ich mit dem Wasser in einem Extragefäß auf. So in den Kocher getan bildet es Klumpen und brennt an, das war suboptimal. Mein Gram Marsala Pulver enthält relativ viel Nelke und keinen Bockshornklee. Anscheinend sind die Mischungen dann auch wieder bei jedem Händler verschieden. Um den Bockshornklee und ein bisschen Schärfe rein zu geben, tu ich das bisschen Tandooripulver dazu. Leider ist das unessbar scharf, so wird es mich wohl überleben.

Ich habe diesen reis auch schon mit Currywürzpaste gemacht. Mein Edeka hat solche Pasten in der indischen Abteilung stehen. Mit Thaicurrypasten sollte es auch gehen, ergibt aber einen vollkommen anderen Geschmack, da Thaicurry vor allem zitrische Komponenten hat und Galgant enthält, was in der indischen Küche seltener der Fall ist.

Man kann dieses Gericht von den Gewürzen jetzt tausendfach abändern. Dazu werde ich keine Einträge machen. Erst wieder, wenn ich wirklich eine neue Mischung erfunden habe, die nennenswert ist. In der Hoffnung, besagtes Kochbuch vielleicht mal selbst zu erstellen.

Süßes mit Bohnen - Kuchen / Brownies

Rote Bohnenpaste - eine japanische Süßspeisenzutat, die so wichtig ist wie hierzulande Kakao. Und sie hatte mich sofort in ihrem Bann. Seitdem bastel ich ab und an mit übrig gebliebener Bohnenmasse herum und bin jetzt auch dabei, Bohnen unter einem Schnellfindetag zu sammeln.

Der Zusammenschluss aus Bohnen und der deutschen Idee von Süßspeisen, das ist so ungefähr das, was da manchmal passiert.

Vor einiger Zeit fand ich in einem US-Blog ein Brownierezept, das auf schwarzen Bohnen basierte, so im Zuge von Protein ist toll und Weizen ist der Teufel. Das Rezept funktionierte für mich aber mal wieder vorne und hinten nicht, da ich weder fancy Zuckerersatzsachen, noch spezielle glutenfreie Mehle habe, die es hier nur für astronomische Reformhauspreise gibt. Die ganzen healthy-Zutaten ersetzte ich also durch klassische Kuchenzutaten. Und die schwarzen Bohnen habe ich inzwischen durch weiße ersetzt, da das Kochen schwarzer Bohnen einen Geruch erzeugt, dem ich nicht stand halte. Besagte Dosenbohnen sind hier ebenso schwer zu finden wie fancy Zuckerersatzstoffe.




Brownies / Kastenkuchen mit Bohnen

220 g gekochte Bohnen, püriert
Wasser*
90 g Vollkornweizenmehl
200 g Zucker (wenn möglich brauner)
40 g Kakao
1 TL Kaffeepulver (instant)
0.5 TL Salz
1 TL Weinsteinbackpulver
1 Tütchen Vanillinzucker
1 Cup Einstreukrams

* Wasser in diesem Zusammenhang mengenmäßig zu benennen ist nicht möglich. Ob du Dosenbohnen oder selbst gekochte nimmst, welche Bohnen und welche Trockenstandzeit, das alles verändert den Wassergehalt. Gib also langsam Wasser hinzu, bis eine pampige Masse, ein bisschen trockener als Rührteig entstanden ist. Wenn du schonmal Brownies gemacht hast: Die Konsistenz brauchst du.
Als Einstreu kann man Schokostücke nehmen oder wie ich in diesem Fall klein gehackte Trockenaprikosen. Glaskirschen sind auch der Hit.
Weinsteinbackpulver kannst du auch durch normales ersetzen. Ich rate dir aber dazu, ab sofort nur noch Weinsteinbackpulver für alles zu nehmen, weil das einfach besser schmeckt. Der Geschmack des Gebäcks wird reiner und man hat keinen fiesen Beigeschmack des Phosphats mehr.

Backtemperatur: 180 °C
Backzeit Brownieform: 25 - 35 min
Backzeit Back-die-hälfte-Kastenform: 45 min

Das Bohnige des Gebäcks kommt vor allem durch das Mundgefühl rüber. Es hat ein birnensteingranulatigen Effekt wie rote Bohnenpaste auch. Je nach Bohnensorte ist dieser Effekt stärker oder weniger stark. Schwarze Bohnen sind meine ich weniger granulatig als weiße Bohnen. Die Bohnen sorgen zudem dafür, dass das Gebäck nicht austrocknet und das nasse, klitschige Brownieartige gut erhalten bleibt. Fluffige Kuchen kann man hier nicht erwarten. Wer die Chocolate Truffle Torte vom Starbucks kennt, der sollte sich an deren Konsistenz erinnern, das kommt ganz gut hin.

Freitag, 18. September 2015

Hartbitter Cookies

Nicht zartbitter, sondern hartbitter. Bei Schokolade stehe ich eher auf die süßlich-milchig-cremigen Sorten. Herabfällig muss der Franzose über die Schokolade sprechen, dann schmeckt sie mir. Das basiert auf einem Text irgendwo in der Presse, in dem vergleichen wurde, dass die Deutschen vor allem auf Milchschokolade stehen und die Franzosen auf milchfreie. Und die Franzosen über Milchschokolade lästern, weil es ja nur ein blöder Verschnitt ist... Recht haben sie. Schmecken tuts trotzdem nicht so toll. So eine richtig schöne 80er, die hat schon was, aber für mich keinen seelentröstenden Schokoladeneffekt und den brauche ich nunmal ab und an.

Nun hatte ich ein Set geschenkt bekommen, mit dem man seine Schokolade selber machen kann. Witzig, total tolle Zutaten, liebevoll verpackt, rundrum toll! ... Nein, es gibt eine kleine Ecke. Und diese Ecke ist leer. Sie steht für "toller Geschmack". Ich habs mit diversen Zutaten probiert, "Schokoladenwirkung" in das Zeug zu bekommen, besagten süß-cremigen Beigeschmack, den ich zum Seelentrösten brauche. Aber es war egal, was ich rein tat: Mandelmus, Kokosmus, Haselmus, Haselcreme, Nussnougatcreme, Lupinenmehl, es half alles nichts und schmeckte am Ende nur alt, billig, fettig, gar ranzig und blöde. Besser ist da, die Bittervariante zu basteln und sie mit Kaffeepulver anzureichern.

Bis zu dieser Erkenntnis mit dem Kaffee zieht viel Schokolade ins Land, die nicht schmeckt. Wohin denn nun damit? Backen!




Ich stelle vor: Die Hartbitter Cookies!

Ursprünglich kommt das Rezept wie so oft von Chefkoch und fiel mir durch ein besonders abstoßendes Userfoto auf. Es tut mir leid, das so hart zu schreiben, aber diese abstoßende Optik war gleichzeitig auch die Komik. Schokokekse, die aussehen wie stückiger Kuhdurchfall. Das musste ich mir sofort anschauen und stellte fest, dass es keine Hühnerperiode, äh, Ei enthält und ich deswegen sofort losbacken kann. Allerdings begann dann das Chaos in der Küche. Keine Alsan im Haus. Und natürlich auch kein Kaba.

Meine Version:

125 g Fett (davon 30 g Erdnussbutter)
105 g Zucker
3 EL Sojajoghurt
1 Tütchen Vanillinzucker
150 g Weizenmehl 550
55 g Backkakao
1/3 TL Salz
Ordentlich Schokostücken

Das Kabapulver bringt nochmal zusätzlich Zucker rein. Wie man sieht, hab ich sowohl am echten Zucker, als auch am Kaba gespart und wirklich herbe Kekse erhalten. Nichts für Süßerle, eher Erwachsenenkekse, im Präfeminismus würde man sie "Herrenkekse" nennen. Beim Fett liegt dann das wahre Chaos dieses Rezeptes. Ich habe den Rest Kokosfett ausgekratzt, das war vielleicht 30g. Dann noch etwas Haselnussmus hinzu, vielleicht 20g. Und meinen kompletten Rest Erdnussbutter, lass es 30 g gewesen sein. Den Rest habe ich mit Rapsöl aufgefüllt, bis ich die 125 g erreicht hatte. Die 30 g Erdnussbutter muss ich hierbei auch wirklich empfehlen! Das hat einen tollen Charakter, aber nicht zu erdnussig.
Den Salzgehalt habe ich auch erhöht, aus Erfahrung braucht man sowas bei dunklen Keksen. Man kann sogar auf einen halben Teelöffel erhöhen.

Für "Restekekse", was sich auf Kokosfett, Erdnussbutter, Sojajoghurt (von Berief, einmal und nie wieder) und Schokostückchen bezieht, schmecken die Kekse ausgesprochen gelungen und nach Feinschmecker- oder Liebhaberkekse. Ich schätze, dass Sojajoghurt und Erdnussbutter für den Stand der Kekse verantwortlich sind. Die Kuhversion läuft ja doch etwas fladig umher, meine blieb unverändert. Und der extrem hohe Kakaoanteil zusammen mit dem Salz machen das Besondere aus. Ich hab noch Schokostücken übrig, nun weiß ich genau, was ich damit anstelle.

Auch gut: Kein Suchteffekt. Nach einem Keks ist man fertig damit. Genuss statt Fraß.