Sonntag, 28. Mai 2017

Fondanttorte, kein Ruhm

Ich hatte es fast schon verdrängt, aber ich habe mal eine Torte mit Fondant drauf gemacht. Es gehört zu meinen gescheiterten Experimenten.



Von außen siehts gar nicht so beschissen aus. Aber der Teufel steckte in jedem Detail und am Ende in der gesamten Torte.




Das Problem bei dem Fondant war, dass er anscheinend doch schneller altert als ich angenommen habe. Er war ca. 1 Jahr alt und war eigentlich nur noch hartes Zeug, aus dem irgendwas raus lief. Wahrscheinlich Glycerin. Ich habe dann in Feinstarbeit versucht, das alles wieder weich zu machen, was ewig gedauert hat und am Ende dann doch nicht zu 100% erfolgreich war. Man sieht es vor allem an den weißen Punkten, die sich nicht färben ließen, das sind noch die harten Reste.

Ich habe dann violette Lebensmittelfarbe eingemischt und irgendwann keine Kraft mehr, also hab ichs halb gemischt gelassen und diesen netten Marmoreffekt bekommen, in dem sich sogar die weißen Teile wie kleine Steinchen gut integrieren. Also optisch gesehen gar nicht so beschissen. Leider war der Geschmack mehr als daneben, hier hatten wir das volle Bukett von Kinderknete.




Als Torte habe ich einen Schwarzwälderkirsch gemacht, basieren auf Chefkoch "Veganer Walnusskuchen" Rezept, dazu eine Soyatoo Kokossahne und Glaskirschen. Zwischen Kuchen und Fondant soll ja immer Ganache. Einfach? Ideentechnisch ja. Packe relativ feste Soyatoo Kokossahne mit extrem fester schwarzer Backschokolade zusammen und erhalte... Schleim.

Diese Ganache war ein absoluter Fail, die Schokolade hat wohl diverse Zusatzstoffe angegriffen und die ganze Mischung zu einer immerwährend fließenden Lava gemacht. Wenigens war der Geschmack gut.

Die Soyatoo Kokossahne muss nach dem Kauf sofort verarbeitet werden, hab ich dabei festgestellt. Es sind 1.5 Jahre Haltbarkeit aufgedruckt, aber alle Packungen, die noch 1/2 Jahr haltbar sind, sind bereits schlecht. Die sind dann extrem sauer, schmecken nach Erbrochenem und die Bindung geht verloren. Ich hab das weggeworfen, musste extra nochmal zum großen Edeka und konnte dann weiter machen. Eine Reklamation bei der Firma blieb erfolglos.
Leider ist das bisher die einzige vegane Schlagsahne, die ich ohne Schläge essen kann.

Nun, wenn man den Fondant vor dem essen wieder abgemacht hat, war die Torte ok. Aber ist das der Sinn von Fondant? Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit je wieder was machen will, auch wenn er ganz frisch gekauft ist.

Sonntag, 21. Mai 2017

Biskuitrolle mit Motiv

Das hier ist KEIN veganes Rezept. Ich habe aber noch Entwicklungsbedarf in die Richtung dieses Produktes und das Ziel wird sein, das Ding am Ende vegan herstellen zu können. Irgendwo muss ich anfangen und möchte die ganzen Gegebenheiten stufenweise durchgehen.

Und ich habe nur einen Blog für essen.



Biskuitrollen waren für mich bis vor Kurzem immer der Dämon auf der Kaffeetafel. Der größte anzunehmende Ekel von allen Gruseligkeiten, die meine Verwandtschaft auftischen kann. Schaumstoff, parfümiert mit aufdringlichem, strengem Zitronenaroma der Marke "sollte mal bei Douglas verkauft werden und fristet sein Dasein jetzt als Backaroma für Konditoreien", dazu eine Creme, bei der man nur die Hilfsstoffe schmeckt, nicht aber irgendwas, das einem gefallen mag. Das möchte man nicht auf den Hüften haben und lässt es nach zwei Gabeln auf seinem Teller liegen.

Ich habe die dämonische Zitronenrolle zum Glück schon lange nicht mehr gesehen.

Bei der Mutter einer guten Freundin gabs dann vor einiger Zeit auch eine Rolle, die aber selbst gemacht war. Es gab keine Alternative, also probierte ich aus Anstand. Und die war richtig gut! Leckerer Teig, leckere Creme, einfach so, wie man sich das rein von der Optik her vorstellen würde.

Und als ich dann Motivrollen im Internet sah, wuchs der Wunsch, das auch zu machen.





Und hier ist meine erste Rolle.

Das Tässchen ist das Zeichen für "Kakaokarten", = KartenKunst, Auflagen und Originale, eine Community für das Tauschen von originaler Kunst im Trading Card Format, hier die Website.


Hier drei Beispiele für solche Karten, natürlich von mir gemalt:





Seit meinem Umzug habe ich nur noch relativ verhalten gebacken. Ich habe zwar einen Ofen in der neuen Wohnung, jedoch ist das Zubehör eine Zumutung. Das eine ist ein "jeder Ofen-Blech" der Bauform Fettpfanne, also mit etwas höherem Rand. Das kann man hin und her schieben und es ist schon vor meinem Einzug in die Jahre gekommen. Die Vormieter haben die dadurch entstehende Lücke zwischen den beiden Blechen mit Schweinefett gestopft. Als Vegetarier und Tätiger in der Reinigungsmittelindustrie habe ich das Fett natürlich als erste Amtshandlung entfernt - wobei auch die halbe Beschichtung mit kam.
Das Blech hat in der Mitte diese Schiebekante, außen mehrere Vertiefungen für das bessere Stehen auf Flächen und ist relativ klein. Es wird da drauf also alles schief und krumm.

Ansonsten gibt es da noch ein Rost, das zwar außen den Rahmen hat, die Roststäbe aber nur die Hälfte der Fläche ausmachen. Der Rest ist einfach ein großes Loch. Das Backpapier, das da dran runter hängt, zieht oft alles mit in die Tiefe und nach der Hälfte der Backzeit darf man abbrechen und das Gebäck vom Boden des Ofens kratzen.

Da hatte ich keine Lust mehr drauf. Mein Ofen ist allerdings ein Construkta, ein abgewohntes Modell mit den Maßen der Construkta-Bosch-Siemens-Reihe, die besonder teures Zubehör haben. Will ich die nächsten 20 Jahre in der Gruppe bleiben? Das weiß ich nicht. Es muss also wieder etwas sein, das verschiebbar ist und das ich in jeden Ofen mitnehmen kann.

Und dann fing ich an, Sallys Backvideos zu schauen. Sally hat so ein Blech, wie ich es mir vorstelle. Aber im Amazon gibt es sowas auch, für weniger als die Hälfte des Preises. Die Bewertungen sind aber nicht gut und auch Sally merkt an, dass das Blech ausm Amazon viel Frust generiert, das ihr Blech nicht macht.

Eine Bestellung später habe ich jetzt also das Sally Blech und den Sally Backrahmen, mit dem die Ergebnisse wirklich so werden wie bei ihr in den Videos.


Jetzt zum Rezept. Ich habe mich da vor allem an Sallys Rezepten orientiert.

Der Teig
(Quelle von Sally)

Mustercreme:
1 Eiweiß
40 g Mehl
30 g Zucker
30 g Öl
2 TL Kakao


Teig:
3 Eier plus das übrig gebliebene Eigelb
1/2 TL Ceylonzimt
1 Schüsschen Vanilleextrakt
80 g Zucker
50 g Stärke
50 g Weizenmehl 550
1/2 TL Weinsteinbackpulver
200 g Sahne
100 g weiße Schokolade
½ TL Vanilleextrakt
5 TL Sanapart

Die Creme

(Quelle von Sally)

250 g Mascarpone
Schokobruchplatten, die man auch auf Schwarzwälder drückt


Die Mustercreme musste ich 3 Minuten bei 150 °C U/O Hitze anbacken, da mein kleines Gefrierfach das Einfrieren der Mustercreme nicht zulässt. Die habe ich mit einem Einwegspritzbeutel aufgetragen.

Den Teig dann Bereitet und drüber gestrichen, 8 Minuten bei 210 °C U/O Hitze gebacken. Ich habe leider keine Lampe mehr im Ofen und der Backrahmen verwehrt einem so jeglichen Einblick. Wahrscheinlich war das einen Ticken zu lang, jedenfalls hats dieses krasse Wabenmuster beim Abmachen des Backpapieres gerissen.

Die Creme war richtig einfach zu machen: Mascarpone kurz anschlagen, flüssige, aber nicht mehr heiße Schokolade einrühren, Vanille einrühren, Sahne einkippen (unaufgeschlagen) und Sanapart dazu machen. Die Creme ist im Geschmack sehr gut.


Danach wird die Rolle zusammen gebaut und oben auf die Cremeschicht habe ich noch den Schokobruch getan für einen kleinen Straciatellaeffekt. Das hat auch alles gut funktioniert. 





Kritik:
 1) Das Anbacken der Motivcreme führt zu einer relativ keksigen Struktur. Die löst sich dann schnell von der Rolle beim Schneiden oder grob behandeln. Durch mein Gefrierfach ist es mir aber leider nicht anders möglich, also muss das erst einmal so bleiben. Hier habe ich noch Luft nach oben.
ch ist es mir aber leider nicht anders möglich, also muss das erst einmal so bleiben. Hier habe ich noch Luft nach oben.


2) Der Eiergestank. Ich bin Gebäck ohne Ei gewohnt und habe durch das anorganisch-chemische Praktikum seither einen Ekel auf starke Gerüche, die von Schwefel in der negativen Oxidationsstufe. Der Eiergestank muss bei der nächsten Version dringend verschwinden, denn man schmeckt es auch heraus. 


3) Kalorienbombe. Am liebsten hätt ich eine leichte, lufthaltige Creme auf Basis Sojajoghurt oder sowas, die einen nicht so erschlägt wie dieses Mascarponemonster. Ja, es schmeckt gut, aber ich bekomm bauchweh. 



In der Broschüre des Sanapart ist sogar eine vegane Rolle aufgestellt.

Bei der Creme werd ich mich daran wohl orientieren, aber den Teig werde ich sicher nicht übernehmen. Da strebe ich etwas auf Basis Sojajoghurt an, der macht sehr elastische Teige, de sich gut rollen lassen. 


Generell kann man damit dann auch mal wieder backen, was ich sehr positiv finde. 

Und die Sally Metallprodukte sind wirklich sehr solide, das hat sich gelohnt!

Bento mit koreanischem Inhalt

Ich mach viel zu selten Bento! Aber dies war sehr gut.



Das ist:

Tofu nach Maangchi

Kimchi

Broken Thai Reis

und platte, gekochte Bohnen, die mit der gleichen Soße wie der Tofu gewürzt wurden.

Das alles habe ich dann kalt gegessen. Der Reis ist so gut, den kann man auch so essen. Wichtig ist eben, dass man einen Reis findet, der einem schmeckt und das habe ich inzwischen geschafft.

Samstag, 20. Mai 2017

Kalter Tee

Kalter Tee! ... Kalter Kaffee?

Das Thema ist vielleicht nicht ganz so eingängig, bis ich das salonfähige Wort fallen lasse: Eistee. Eistee ist ja eigentlich kalt gewordener Tee, den man dann trotzdem noch trinkt, weil er nunmal da ist. Das passierte mir häufig mit Rooibos- und Kräutertee, bevor ich eine Thermoskanne hatte und ich fand daran nichts seltsam. Seltsam finde ich, in Eistee tonnenweise Zucker reinzuschütten.

Wenn wir mal auf die andere Seite der Nordhalbkugel schauen, dann gibt es da eine ganze Reihe an kalten Tees, die fertig in Flaschen verkauft werden, die nicht unbedingt klassisch in unsere Eistees einzuordnen sind. Vor allem Grüntee ohne was hat da meine Aufmerksamkeit erregt.

Aber kann man das nicht einfach selbst machen? Nun, bei Grüntee ist das etwas kniffeliger, da er leicht oxidiert und dabei bittert. Und schnell abkühlen sollte er auch. Und dann gammelt er auch relativ schnell, direkt aus dem Kühlschrank ists mir aber wieder zu kalt. Generell geht es dabei einfach darum, sich unterwegs einen kalten Tee kaufen zu können. Ansonsten ja: Man kann sich sowas auch selber machen.

Aber welche Möglichkeiten hat man in Deutschland, kalten Tee unterwegs zu bekommen, der einem die Insulinproduktion in Ruhe lässt?




Den hier und seine drei Kollegen. Der hier schmeckt wie Grüntee in ganz sanft aufgebrüht mit den Aromen, die auch in den Zuckereistee kommen. Aber ohne Zucker. Dann gibts noch roten Tee, der einfach Früchtetee ist, gelber Tee, ein bisschen schlimm-blumiger Kräutertee und Quatschtee, ein Schwarzteeimitat aus Früchtetee mit einer Idee Schwarztee, der aber nach Früchtetee schmeckt.

Wo gibt es den? Manchmal bei Rewe, aber meistens ist er ausverkauft. Und wenn nicht, ist er es sofort danach und ich schleppe schwer.

Und sonst so?
Asialaden! Von 1.50 - 4€ Preisspanne gibt es 500 mL fertigen echten asiatischen Grüntee. Oftmals auch schön bitter, grün und kräftig. Da bin ich aber extrem selten.



Und wenn man dann mal zu Hause ist und das Problem mit der Oxidation in den Griff bekommen will? Ein Tipp für den kommenden Sommer!

Grün- als auch Schwarztee können mit etwas Feingefühl zu Hause zu kaltem Tee vorbereitet werden. Dabei ist zu beachten, lose Ware zu kaufen. Beutelware geht nicht, die ist sehr klein geschnitten und bringt durch ihre vielen Schnittkanten extrem viel Oxidierte Bitterheit mit hinein. Die einzige Ausnahme stellen sehr gut behandelte hochwertige Pyramidenbeutel in Gastroqualität dar, aber bevor ihr euer Geld für sowas zum Fenster rauswerft, überweist es lieber mir. Meine IBAN ist [von Google zensiert].

Auch bei der losen Ware sollte darauf geachtet werden, dass die Teeblätter möglichst groß sind oder man eine Sorte erwischt hat, die einem nicht durch die Bitterheit die Schuhe auszieht. Der Tee bittert beim Abkühlen sehr nach, daher eignen sich hier nur die mittleren bis milden Sorten. Sowas wie Ostfriesentee (kleiner Schnitt, viele Kanten, viel Bitter) ist nur etwas für Liebhaber von richtig krassem Schwarztee in kalt. Wem das zu schlimm ist und trotzdem Ostfriesentee will, der solle sich einen mit großem Blatt aus dem Teeladen holen, die haben ähnliche Sortenzusammenstellungen.

Was ist mit den schwarzen Inseln? Bei Ostfriesentee aus dem Supermarkt entstehen die ja beim Abkühlen auf der Tasse. Bei dieser Methode wird die Entstehung minimiert, die Auswahl eines geeigneten Tees minimiert sie zudem nochmal. Ich hatte bisher hier keine Probleme mit den Ablagerungen, vor allem aber, da ich den aus dem Supermarkt nicht für diese Methode verwende.

Da meine Kannen nicht groß genug für meinen Durst sind, brühe ich den Tee im Kochtopf auf (Wasserkocher und rein), lasse ihn dort 5 Minuten ziehen statt 3 und lasse ihn auch in diesem Topf abkühlen. Ein Metallkochtopf hat Vorteile gegenüber Steinzeug, da er die Wärme besser in die Umgebung abgibt und das Auskühlen des Tees fördert. Direkt nach der Beutelentnahme kommen 2 TL Zitronensaft hinein, welche die Oxidation abschwächen.


Sobald der Tee einigermaßen abgekühlt ist, um kein Plastik mehr zu schmelzen, fülle ich ihn in geeignete Getränkeflaschen. Hier die ausgetrunkenen Flaschen vom österreichischen Hersteller für hochwertige Kaltteegetränke. 


Und dann kann man ihn mitnehmen. Ins Büro, damit man nicht dauernd welchen kochen muss oder einfach kalten haben will, in den Park, auf die Autofahrt statt Kaffee und so weiter. 

Und so bekommt man auch die Möglichkeit, echten Schwarztee mitzunehmen. Der Quatschtee (im Bild links) war leider wirklich nicht gut. Also als Früchtetee schon, aber da ist das Etikett einfach irreführend. 

Also dann, viel Spaß beim kalten Tee kochen und trinken. Ist jetzt nix Neues oder so, macht aber irgendwie kaum einer.