Sonntag, 21. Mai 2017

Biskuitrolle mit Motiv

Das hier ist KEIN veganes Rezept. Ich habe aber noch Entwicklungsbedarf in die Richtung dieses Produktes und das Ziel wird sein, das Ding am Ende vegan herstellen zu können. Irgendwo muss ich anfangen und möchte die ganzen Gegebenheiten stufenweise durchgehen.

Und ich habe nur einen Blog für essen.



Biskuitrollen waren für mich bis vor Kurzem immer der Dämon auf der Kaffeetafel. Der größte anzunehmende Ekel von allen Gruseligkeiten, die meine Verwandtschaft auftischen kann. Schaumstoff, parfümiert mit aufdringlichem, strengem Zitronenaroma der Marke "sollte mal bei Douglas verkauft werden und fristet sein Dasein jetzt als Backaroma für Konditoreien", dazu eine Creme, bei der man nur die Hilfsstoffe schmeckt, nicht aber irgendwas, das einem gefallen mag. Das möchte man nicht auf den Hüften haben und lässt es nach zwei Gabeln auf seinem Teller liegen.

Ich habe die dämonische Zitronenrolle zum Glück schon lange nicht mehr gesehen.

Bei der Mutter einer guten Freundin gabs dann vor einiger Zeit auch eine Rolle, die aber selbst gemacht war. Es gab keine Alternative, also probierte ich aus Anstand. Und die war richtig gut! Leckerer Teig, leckere Creme, einfach so, wie man sich das rein von der Optik her vorstellen würde.

Und als ich dann Motivrollen im Internet sah, wuchs der Wunsch, das auch zu machen.





Und hier ist meine erste Rolle.

Das Tässchen ist das Zeichen für "Kakaokarten", = KartenKunst, Auflagen und Originale, eine Community für das Tauschen von originaler Kunst im Trading Card Format, hier die Website.


Hier drei Beispiele für solche Karten, natürlich von mir gemalt:





Seit meinem Umzug habe ich nur noch relativ verhalten gebacken. Ich habe zwar einen Ofen in der neuen Wohnung, jedoch ist das Zubehör eine Zumutung. Das eine ist ein "jeder Ofen-Blech" der Bauform Fettpfanne, also mit etwas höherem Rand. Das kann man hin und her schieben und es ist schon vor meinem Einzug in die Jahre gekommen. Die Vormieter haben die dadurch entstehende Lücke zwischen den beiden Blechen mit Schweinefett gestopft. Als Vegetarier und Tätiger in der Reinigungsmittelindustrie habe ich das Fett natürlich als erste Amtshandlung entfernt - wobei auch die halbe Beschichtung mit kam.
Das Blech hat in der Mitte diese Schiebekante, außen mehrere Vertiefungen für das bessere Stehen auf Flächen und ist relativ klein. Es wird da drauf also alles schief und krumm.

Ansonsten gibt es da noch ein Rost, das zwar außen den Rahmen hat, die Roststäbe aber nur die Hälfte der Fläche ausmachen. Der Rest ist einfach ein großes Loch. Das Backpapier, das da dran runter hängt, zieht oft alles mit in die Tiefe und nach der Hälfte der Backzeit darf man abbrechen und das Gebäck vom Boden des Ofens kratzen.

Da hatte ich keine Lust mehr drauf. Mein Ofen ist allerdings ein Construkta, ein abgewohntes Modell mit den Maßen der Construkta-Bosch-Siemens-Reihe, die besonder teures Zubehör haben. Will ich die nächsten 20 Jahre in der Gruppe bleiben? Das weiß ich nicht. Es muss also wieder etwas sein, das verschiebbar ist und das ich in jeden Ofen mitnehmen kann.

Und dann fing ich an, Sallys Backvideos zu schauen. Sally hat so ein Blech, wie ich es mir vorstelle. Aber im Amazon gibt es sowas auch, für weniger als die Hälfte des Preises. Die Bewertungen sind aber nicht gut und auch Sally merkt an, dass das Blech ausm Amazon viel Frust generiert, das ihr Blech nicht macht.

Eine Bestellung später habe ich jetzt also das Sally Blech und den Sally Backrahmen, mit dem die Ergebnisse wirklich so werden wie bei ihr in den Videos.


Jetzt zum Rezept. Ich habe mich da vor allem an Sallys Rezepten orientiert.

Der Teig
(Quelle von Sally)

Mustercreme:
1 Eiweiß
40 g Mehl
30 g Zucker
30 g Öl
2 TL Kakao


Teig:
3 Eier plus das übrig gebliebene Eigelb
1/2 TL Ceylonzimt
1 Schüsschen Vanilleextrakt
80 g Zucker
50 g Stärke
50 g Weizenmehl 550
1/2 TL Weinsteinbackpulver
200 g Sahne
100 g weiße Schokolade
½ TL Vanilleextrakt
5 TL Sanapart

Die Creme

(Quelle von Sally)

250 g Mascarpone
Schokobruchplatten, die man auch auf Schwarzwälder drückt


Die Mustercreme musste ich 3 Minuten bei 150 °C U/O Hitze anbacken, da mein kleines Gefrierfach das Einfrieren der Mustercreme nicht zulässt. Die habe ich mit einem Einwegspritzbeutel aufgetragen.

Den Teig dann Bereitet und drüber gestrichen, 8 Minuten bei 210 °C U/O Hitze gebacken. Ich habe leider keine Lampe mehr im Ofen und der Backrahmen verwehrt einem so jeglichen Einblick. Wahrscheinlich war das einen Ticken zu lang, jedenfalls hats dieses krasse Wabenmuster beim Abmachen des Backpapieres gerissen.

Die Creme war richtig einfach zu machen: Mascarpone kurz anschlagen, flüssige, aber nicht mehr heiße Schokolade einrühren, Vanille einrühren, Sahne einkippen (unaufgeschlagen) und Sanapart dazu machen. Die Creme ist im Geschmack sehr gut.


Danach wird die Rolle zusammen gebaut und oben auf die Cremeschicht habe ich noch den Schokobruch getan für einen kleinen Straciatellaeffekt. Das hat auch alles gut funktioniert. 





Kritik:
 1) Das Anbacken der Motivcreme führt zu einer relativ keksigen Struktur. Die löst sich dann schnell von der Rolle beim Schneiden oder grob behandeln. Durch mein Gefrierfach ist es mir aber leider nicht anders möglich, also muss das erst einmal so bleiben. Hier habe ich noch Luft nach oben.
ch ist es mir aber leider nicht anders möglich, also muss das erst einmal so bleiben. Hier habe ich noch Luft nach oben.


2) Der Eiergestank. Ich bin Gebäck ohne Ei gewohnt und habe durch das anorganisch-chemische Praktikum seither einen Ekel auf starke Gerüche, die von Schwefel in der negativen Oxidationsstufe. Der Eiergestank muss bei der nächsten Version dringend verschwinden, denn man schmeckt es auch heraus. 


3) Kalorienbombe. Am liebsten hätt ich eine leichte, lufthaltige Creme auf Basis Sojajoghurt oder sowas, die einen nicht so erschlägt wie dieses Mascarponemonster. Ja, es schmeckt gut, aber ich bekomm bauchweh. 



In der Broschüre des Sanapart ist sogar eine vegane Rolle aufgestellt.

Bei der Creme werd ich mich daran wohl orientieren, aber den Teig werde ich sicher nicht übernehmen. Da strebe ich etwas auf Basis Sojajoghurt an, der macht sehr elastische Teige, de sich gut rollen lassen. 


Generell kann man damit dann auch mal wieder backen, was ich sehr positiv finde. 

Und die Sally Metallprodukte sind wirklich sehr solide, das hat sich gelohnt!

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