Dienstag, 8. August 2017

Essen in Brasilien

Ich musste geschäftlich nach Brasilien für 1.5 Wochen. Zunächst die Panik: Ich werde verhungern! Das Essen in Brasilien ist vor allem geprägt durch das große Angebot von verschieden zubereitetem Rindfleisch. Und in Frankreich hatte ich damit schon Probleme.
Als ich da war dann allerdings Entwarnung, es gab genug für mich! So viel, dass ich Tage später immer noch nur Miniportionen esse, weil ich mich SO vollgefressen habe.

Mittags gab es vor allem Buffet nach brasilianischer Art. Das ist ideal, so kann ich mir relativ einfach auch ohne die Worte zu kennen, etwas Fleischloses zusammenstellen. Außerhalb des brasilianischen Buffets gibt es noch typische Gerichte a la carte oder es wird Pizza angeboten. Wer etwas auf sich hält, isst Sushi oder andere japanische Gerichte mit brasilianischer Interpretation. So einen großen Multikulti an Essen wie in Deutschland findet man dort nicht, was mir aber auch gut passte, denn so hatte ich genug Gelegenheiten, die Landesküche zu begutachten.

Ich war im Bundesstaat Rio Grande do Sul, vor allem um Porto Alegre herum.




Mein Frühstück im ersten Hotel. Papaya, Bananen und Mangos schmecken am Erzeugungsort natürlich deutlich besser. Ich fand Papaya immer öde, aber dort kann man die echt gut essen.



Teller vom Buffet. Es gibt stets eine riesige Salatauswahl mit vielen Blattsalaten, aber auch immer Brokkoli, Dinge wie Oliven und fertig gemischte Salate wie Majo-Kartoffelsalat, irgendwelche Mischungen mit Dressing etc.
Dazu immer stets auch direkt im Salatabteil die Früchte. Und das linke Zeug ist ein Vollkorngetreide gehäxelt, ähnlich wie Bulgutsalat, aber kräftiger im Geschmack und mit Schale.
Das schwarze ist gekochte schwarze Bohnen, die gabs auch immer. Im Supermarkt gibt es auch endlich mal seriöse Tüten von Bohnen, sowas wie 2 kg Säcke und nicht diese 500 g Hungertüten wie in Deutschland.



Von einem anderen Buffet. Wieder Blattsalat, Früchte, Bohnen. Der Reis war auch fabelhaft. Die "Riesenpommes" sind polenta fritta, denen bin ich total verfallen.



Das ist im Boteco in Porto Alegre, einer Coctailbar, in der man auch essen konnte. Ich hatte nur einen Teller polenta fritta geordert und selbst der war zu viel für mich. In Brasilien gibt es nur anständige Portionen, oftmals schaffe ich die nur zu zweit oder zu dritt. Mit meinem Kollegen hab ich mir oft was geteilt.

Die polenta fritta sind auch etwas, das ich richtig toll fand und nach Möglichkeit jeden Tag gegessen hab. Außen knusprig, innen weich und schön grob die Struktur, richtig toll.

Nicht fotografiert, aber davon berichten: Palmherzen. Das habe ich zuerst für weißen Rhabarber gehalten. Die Struktur stimmt ziemlich damit überein und der Geschmack ist wie Rhabarber, der sich erst spät überlegt hat, überhaupt Geschmack zu haben. Ja, das ist dann nicht viel, aber irgendwie hatte es noch einen zarten Eigengeschmack und war einfach mal was Tolles anderes.

Dann noch: Pimento Biquinho, ein südamerikanischer Pfeffer von der Größe von Cherrytomaten. Der ist nur zart scharf, wenn überhaupt und meistens sauer eingelegt. Er hat aber dieses Aroma von Pfeffer, während er gemüsig-tomatig ist. Ich hab mir davon immer ordentlich auf den Salat gehauen, auch wenn auf den Bildern jetzt nicht vorhanden. Wahrscheinlich schon weggegessen.

Maniok Bubbels: Das war ein Nachtisch, in dem Maniok Kugeln in Wein aufgekocht wurden, zusammen mit Zucker. Die Konsistenz ist eigentlich nicht so meines, aber der Geschmack war mal was ganz anderes. Den richtigen Namen finde ich leider nicht.

Guavenmarmelade: Hmmm!

Minztee mit stark gechlortem Wasser: Eine Spezialität, die geschmacklich sogar harmoniert. Freiwillig trinke ich das trotzdem kein zweites Mal.

Ananas mit Zimt gegrillt kann ich auch empfehlen. Generell gab es oft Zimt wo drauf, als Zimtfan kam mir das sehr recht.


Die schwarzen Bohnen und die Reisgerichte muss ich jedenfalls in meine Küche übernehmen. Das wird in meiner Küche dann wahrscheinlich total fad und öde, weil die brasilianische Umgebung fehlt. Aber so hoffe ich, meinen Verlustschmerz etwas dämpfen zu können.

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