Samstag, 27. Oktober 2012

Oldenburger Grünkohl mit Pinkel vegan

Das klassische deftige Essen aus dem oldenburger Land, das geht auch vegan? Natürlich! Sogar viel viel einfacher, als ich dachte.

Es ist natürlich nicht vegan, einfach nur den Kohl zu essen, wo die Würste drin gebadet haben, weil die Würste ausgesuppt sind. Das ist ja auch der Sinn dahinter, die Würste im Kohl zu kochen und nicht in einem speziellen Wasser daneben. Man hat die ganzen Geschmacksstoffe des Schweinefleischs im Kohl und das schmeckt nicht besonders toll. Also weglassen. Aber dann wird der Kohl nicht besonders gut...

Die Antwort ist einfacher als gedacht und wird gleich kommen.


Photobucket

Dies ist die Zutatenliste für den Kohl. Für die Pinkel fehlen noch zwei Extrazwiebeln, die nicht abgebildet sind und Säckchen, in denen sie gekocht werden können. Die Säckchen müssen dabei eine Austauschfähigkeit mit dem Kohl haben, also Stoffsäckchen sein.

Auswahl des Kohls: In Norddeutschland gibt es den Grünkohl oftmals in Gläsern schon vorgekocht. Das spart Platz in der Tiefkühltruhe und schmeckt aus unerfindlichen Gründen meistens viel besser als der Tiefkühlgrünkohl. Dabei ist es auch fast egal, welche Marke die Kohlgläser haben, sie sollten nur nicht von Kühne sein, denn Kühne ist ein Essighersteller und will Essig verkaufen, keinen Grünkohl. Irgendwie schmeckt man das.

Hafergrütze: Gehört in den oldenburger Grünkohl einfach hinein. Ich kenne auch eine Version mit zarten Haferflocken, aber Grütze ist einfach besser und typisch für die Gegend.

Zwiebeln: Eigentlich sollte man Gemüsezwiebeln nehmen, aber ich hatte keine. Dafür hatte ich noch viele andere Zwiebeln, aber der Unterschied ist jetzt nicht so groß. Eigentlich sind heftigere Zwiebeln für die vegane Variante sogar besser, da das Fleisch für den derben Charakter ja fehlt, nun müssen die Zwiebeln das leisten.

Senf: Eigentlich ist der extra scharfe Löwensenf der beste Kohlsenf. Eigentlich ist der Löwensenf immer der bessere Senf für alles, aber er ist eigentlich auch immer zu scharf dafür, wie groß meine Senfmengen sind, die ich einsetze. Daher nehme ich lieber den mittelscharfen, dafür aber mehr.

Rezept für veganer Oldenburger Grünkohl:

2 Gläser Grünkohl
6 Zwiebeln
1/2 Packet Hafergrütze
1 EL Senf
2 EL pflanzliches Griebenschmalz
Pfeffer, Salz



Photobucket

Photobucket

Bitte, veganes Griebenschmalz? Zwischen all den Tierschmalzen im Kühlregal fand ich diese Variante und eine mit Apfel. Die mit Apfel ist unpassend. Der Geschmack dieses Schmalzes ist so wundervoll, dass ich es sogar als Brotaufstrich gerne mag und es letztendlich zu wenig war, nur eine Packung zu kaufen, weil ich so oft daran genascht habe. Ich werde in nächster Zeit keinen Kohl mehr kochen, habe aber dennoch zwei Packungen nachgekauft, weil das Zeug echt super ist. Nicht nur auf Brot, einfach überall rein, wo eine feine deftige Fettnote gut ist.

Auf dem Hygienesiegel steht, dass man es als Beilage zu allem Möglichem essen soll. Eine Beilage ist für mich so etwas wie Bohnen, die dabei liegen und die man einzeln isst. Ich möchte aber keine Schmalzbrocken essen... Was auch immer die damit gemeint haben. Ein tolles Produkt haben sie auf alle Fälle.


Photobucket

Dann gehts an die Zwiebeln.

Photobucket

Zwiebeln grob hacken...

Photobucket

Und in Schmalz andünsten.

Photobucket

Dann Kohl hineingeben, die halbe Grütztüte dazu und nochmal anständig Schmalz, da das aussuppende Fleisch ja irgendwie ersetzt werden muss.

Die Mischung wird auf kleiner Hitze mindestens 1.5 Stunden gekocht. Dabei ist es wichtig, es nicht ansetzen zu lassen, denn dann wird der Kohl bitter und seltsam im Geschmack. Das ist wirklich wichtig. Echt. Mir ist das nämlich passiert, sehr ärgerlich.



Nun zu den Pinkeln.
Pinkel ist nicht nur die Tätigkeit auf der Keramik, sondern auch der Name für eine Grützwurst. Sie besteht aus drei Teilen zu je einem Teil Zwiebelwürfelchen, einem Teil Schmalz und einem Teil Grütze. Ob diese Teile jetzt Gewichts- oder Volumenteile sind, weiß ich nicht. Ich habe es nach Gewichtsanteilen gemacht, weil man das besser messen kann und es ist gelungen. Wahrscheinlich sind Ungenauigkeiten eh nicht herausschmeckbar.
Salz und Pfeffer werden natürlich auch benötigt.

Rezept zu Pinkel vegan:

1,5 Zwiebeln
Zwiebelgewicht Hafergrütze
Zwiebelgewicht veganes Griebenschmalz
Salz, Pfeffer

Photobucket

Das Schmalz ist relativ fest. Um eine einheitliche Masse daraus zu machen, nahm ich die Mikrowelle zur Hilfe. Mit der Gabel zerrührt ergab sich dann eine Masse, die man in Säckchen geben kann.

Photobucket

In vorher gut in Spüliwasser ausgekochten Geschirrhandtüchersäckchen eingefüllt und zugebunden. Dabei ein bisschen Platz lassen, damit die Grütze quellen kann.

Die Säckchen werden dann im Grünkohl mit gekocht, auch nochmal ungefär eine halbe Stunde.


Fazit:

[Hier wäre jetzt ein Bild des ganzen Menüs, wie das Essen fertig aussieht. Allerdings habe ich keines gemacht und letztendlich weiß eh jeder, wie Grünkohl aussieht oder kann Frau Google danach fragen. Zu Grünkohl und Wurst werden dann noch Salzkartoffeln gereicht.]

Der veganisierte Grünkohl war sehr gut. Das i-tüpfelchen wäre noch ein bisschen Rauchsalz gewesen, aber das besitze ich noch nicht. Zu der Pinkel muss ich sagen, dass sie so noch besser geschmeckt hat, weil der fiese schweinige Beigeschmack nicht mehr da ist. Was für den Kohl natürlich auch gillt.

Oftmals wird Grünkohl dafür gerüffelt, so unglaublich fettig zu sein. Das ist der Kohl selber natürlich nicht, das machen die Fleischstücke. Bei der veganen Variante hat man die Fettigkeit noch viel besser im Griff, weil man das Schmalz direkt sichtbar hineingibt oder nicht. Und so kann dieses deftige typisch (Nord-)Deutsche Essen sogar eine Diätvariante bekommen.

5 Kommentare:

  1. Super Rezept! :)
    Besonders das Pinkelrezept finde ich interessant... das probier ich demnächst mal aus :)

    AntwortenLöschen
  2. Lecker. Lecker. Kam gut an .gehört jetzt zu meinen Lieblingsrezepten.

    AntwortenLöschen
  3. Viele Leute nehmen an, dass Veganer nur Salat essen. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass das nicht stimmt. Interessante und kreative Salate können jedoch eine großartige Möglichkeit sein, mehr Gemüse zu einer Mahlzeit und zu Ihrem Leben zu führen. Ich finde diese https://bestefriteusetest.de/steba sehr gute Website für das beste Geschirr. Wenn Sie brauchen, können Sie diese Seite besuchen.

    AntwortenLöschen