Mittwoch, 19. September 2012

Es geht um die Wurst!

Es gibt einige nicht-vegane Lebensmittel, die sind einfach ungeschlagen. Dazu gehören Schokolade und Salami. Allerdings gibt es auch diverse vegane Nachbauten dieser Lebensmittel.

Das interessante dabei ist, dass sie einen schlechten Ruf genießen und ich der Meinung bin, dass man sie weder sinnvoll nachbilden kann, noch dass die Nachbildungen notwendig sind. Wer wirklich vegan leben will, der braucht die gar nicht.

Nun bin ich aber Wissenschaftler und chronisch neugierig. Und da lief mit diese Veggie "Salami" bei dm für 95 cent über den Weg. Einen Test musste ich dennoch machen, schließlich ist es nur eine Wurst, da kann man nicht viel falsch machen, selbst wenn sie nach Pappe schmecken sollte. Das Risiko ist also nicht groß, die Wissenserweiterung dafür um so mehr.


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Und so sieht das Stück dann aus. Man beachte vor allem das "Snack" auf der Packung, der größte Witz überhaupt. Kennt ihr diese Verpackungen für Speicherkarten, die man mit einer außerordentlich robusten Schere regelrecht zerfetzen muss, um endlich an den Inhalt zu kommen? Das ist die schlimmste Verpackung überhaupt. Diese steht auf Platz 2, denn man muss sie mit einem großen scharfen Messer rundherum zerfetzen, um dann an den zerfetzten Inhalt zu gelangen, nur ist sie halt nicht so hart dabei.
Mal eben in der Innenstadt zu dm und ein Würstchen kaufen ist da nicht drin, es sei denn, dm bietet bald den Service eines großen scharfen Messers an der Kasse an.


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Einen Blick auf die Inhaltsstoffe sagt uns, dass es eine Mischung zwischen Tofu und Seitan ist. Wer das noch nie gegessen hat: Tofu hat die Konsistenz von fettreduziertem Schafskäse, er bricht also sehr schnell. Seitan ist das genaue Gegenteil, das ist mehr wie Würstchen mit der Härte von Gummibären, man muss schon hart zubeißen und es federt sehr.

Wie sah noch eine Salami aus? Dunkelrot mit weißen Punkten.

Tadaaaa:


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Okay, das finde ich jetzt nicht schlimm, dass sie ockerfarben ohne Punkte ist. Aber die Erwartungshaltung war halt schon irgendwie da ;)

Vom Geschmack her ist sie wie Gemüsebrühe pur schlecken. Das Mundgefühl ist wie eine Mischung aus Tofu und Stärkebärchen, es klebt also relativ pastös überall im Mund. Generell ist das eine sehr feste Gemüsepaste mit starker Würzung und etwas Rauchgeschmack. Paprika schmeckt man auch stark heraus.

Ich kann sie mir gut in Scheibchen in Erbsensuppe vorstellen oder als Stückchen in Paella. Allerdings ist es bei Weitem keine Salami, nicht mal entfernt davon. Zum pur essen ist sie etwas zu heftig.

Meine Erwartung "Das kann ja nicht" wurde also erfüllt, aber ich habe dennoch ein leckeres Lebensmittel kennengelernt.

3 Kommentare:

  1. Hast du das Öffnen mal an den Einreißkerben probiert? (ernstgemeinte Frage)

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  2. Yep, hat aber auch nicht funktioniert. Das kann auch gar nicht funktionieren, da die Einreißkunststoffe zumeist dünne, harte Materialien sind, dieser Kunststoff aber ein weicher, relativ dicker Stoff. Daher ist es a priori nicht möglich, die Wurst so zu öffnen und das empirische Experiment sagt das Gleiche aus.

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  3. Also bei hat's geklappt...
    Vielleicht war's da aber auch noch ein anderes Material, kann ja auch sein.

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