Mittwoch, 4. Dezember 2013

Schokohasis

Ja ist denn schon Ostern?

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Nein, das sind Winterhasen. Die bekommen gerade ihr Winterfell. Aber eigentlich hatte ich keine Lust auf schon wieder Sternkekse und bei uns auf dem Weihnachtsmarkt ist das "Ausstechförmchenparadies", die haben sicher alleine 10 verschiedene Hasen! Ich hatte schon 5, also hab ich mir noch zwei dazu gekauft und musste sie gleich benutzen.

Aber erst einmal zu den Keksen. Da mir meine Zimtsterne leider nix wurden, musste ich das Rezept ersetzen und wählte eines mit Schokolade.

Rezept (Quelle):
75 g Zartbitterschokolade (Ich nahm Ingwerschokolade vom Lidl, die schmeckt nicht nach Ingwer)
75 g Alsan, kalt
100 g Mehl
75 g Marzipanrohmasse
1/2 TL Kakao
3 Tropfen Bittermandelaroma

Kuvertüre zum Verzieren

Die Schokolade muss geraspelt werden. Das ist eine blöde Arbeit, aber die Idee dahinter ist, dass die Schokolade und das Backfett sich nicht zu einer Masse mischen, sondern getrennt vorliegen. Deswegen muss der Teig auch relativ kalt geknetet werden. Ideal ist es, wenn man sein Rührgerät überzeugen kann, das zu tun, ansonsten muss man möglichst schnell mit der Hand kneten, bevor der Teig zu weich wird. Den Teig ausrollen und Ausstecherle machen. Dies backen bei 175 °C, 8 bis 12 Minuten. Aufpassen, dass die Kekse nicht brauner werden, als sie schon sind, je brauner, desto bröckeliger und bitterer.

In der Kritik zu dem Rezept steht "man schmeckt das Marzipan nicht mehr", daher habe ich mit Bittermandel gegen gesteuert. Der Rohteig schmeckte schon arg krass nach Marzipan, aber nach dem Backen schmeck ich leider auch nichts mehr davon. Des Weiteren wird die Bröseligkeit bemängelt, die tritt bei mir leider auch auf. Einhergehend mit der Trockenheit der Kekse und dazu diesem typisch bitteren "hier hat jemand das Ei weggelassen"-Geschmack. Ich hatte mir die Kekse wegen des Marzipans etwas anders vorgestellt, wurde aber leider enttäuscht. Aber so ist das mit der Empirie. Muss man ausprobieren. Aber Kekse kommen und gehen.


Aber nun wieder zu den Ausstechern.

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Das Kaninchen musste auch mit. Es hat ungefär die Größe eines 5 cent Stücks. Im Bentobereich gibt es so kleine Ausstecher, aber die Sets sind meistens zu teuer dafür, dass ich aus 10 Motiven dann nur 2 toll finde. Beim Keksstand gab es sie einzeln.

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Letzte Ostersaison gab es ein Hasenset mit 5 Hasen. Leider sind sie alle sehr groß, ich bevorzuge eher kleine Ausstecher. Trotzdem, 5 Hasen!

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So sieht das Ganze dann nach dem Backen aus.

Hasenausstecher kann man immer benutzen. Zu Ostern sinds die Osterhasen, im Sommer sind es die Sommerhasen, im Winter die Schneehasen. Ich habe schon früher lieber Hasen und Fische gebacken als Sterne und Tannenbäume. Dank des Ausstecherlestands kann das ja inzwischen auch jeder so handhaben wie er mag.

Walnusskekse

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Sieht wieder unspektakulär aus, aber dieser Keks ist mein Favorit unter allen 9 Sorten, die ich nun gebacken habe. Viele der Kekse schmecken irgendwie "vegan", man merkt direkt, dass etwas weggelassen wurde, nämlich das Ei. Meistens zeigt sich das in einer Bitternote und einer starken Bröseligkeit.

Dieser Keks enthält auch keine Eier, er enthält auch keinen klassischen Eiersatzstoff, stattdessen ist ein ganz interessantes Wasserbindemittel drin: Kokosflocken. Die Kokosflocken werden mit heiß Wasser aufgequollen und binden das Wasser somit, gleichzeitig verkleben sie die Kekse. Und sie nehmen ihnen die Bitterkeit. Das heißt, die Kokosflocken tun hier all das, was sonst der Job des Eis ist.

Das Rezept stammt aus dem Buch "Vegan kochen", mit dem ich irgendwie nicht viel anfangen kann, aber die Kekse daraus sind bisher super.

Mein Rezept:
50 g Kokosflocken
50 g heiß Wasser
30 g Walnüsse gehackt
30 g Haselnussmus
100 g Rohrzucker
30 mL Öl
1/2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/4 TL Piment (Hab ich nicht, ich nahm 3 Umdrehungen Pfeffer)
1 Tütchen Vanillinzucker
1/4 TL Salz
88 g Weizenvollkornmehl
1/4 TL Backpulver

Das ist natürlich wieder abgewandelt zum Originalrezept. Man soll 60g Walnüsse nehmen, die eine Hälfte zu Mus verarbeiten, die andere hacken. Ich habe leider keine Ahnung, wie ich so kleine Mengen Nüsse zu einem anständigen Mus verarbeite. Aber ich habe Haselnussmus herumstehen, also nahm ich das.

Die Kokosflocken werden mit heiß Wasser übergossen und dürfen 15 min quellen. Dann die übrigen Zutaten beimengen und den Teig kalt stellen. Nachdem er brauchbar fest geworden ist, Kugeln daraus formen und in beiden Handflächen leicht platt drücken. Backen bei 180 °C, 10 bis 15 Minuten.

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Die Kekse sind saftig und leicht ölig. Fett ist bekanntermaßen Geschmacksträger, hier macht es seine Arbeit sehr gut.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Eis aus Lupinen

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Gyros aus Lupinen war ja mehr ernüchternd, aber wie sieht es mit Lupine statt Sahne aus? Lupinesse bietet 4 Eissorten an, die darauf basieren. Als Schokosuchti war meine Sorte natürlich klar. Und was soll ich sagen? Als hätt ich im Entwicklerlabor den Ton angegeben! Das Eis schmeckt "europäisch": Nicht zu süß, nicht zu sahnig (es behält einen leichten Wassercharakter... ich mag keine Sahne, daher finde ich das super), schön kakaobitter, kleine Schokostückchen drin. Fans von Tom und Jerry... äh, wie hieß das amerikanische Super-sahne-super-zucker-eis? Fans des Eises werden dieses Eis jedenfalls als langweilig empfinden. Da ich deren Eis aber als erdrückend empfinde, bin ich hier besser aufgehoben.

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Dieses Eis bekommt demnach die Bestnote. Es hat auch keinen komischen Nachgeschmack. Es ist einfach dezent und direkt nach einem Geschmack. Nachkauf sicher, auch wenn ich als Eismuffel eher selten Eis kaufe. Wenn, dann dies. Und als Nichtveganer hab ich eigentlich alle Eise zur Auswahl, die ich lieber an der Seite stehen lass, weil sie zu sahnig und zu süß sind.

Zimt-Haferflockenkekse

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Kekse haben oft das Problem, dass sie total langweilig aussehen, sodass man die inneren Werte nur schwerlich dem Gegenüber schmackhaft machen kann. Diese Kekse kommen mehr aus der rustikalen Abteilung mit Rohzucker, Vollkorn und ganzen Haferflocken. Ich habe oft gelesen, dass gesunde Kekse blöd schmecken und man dabei am falschen Ende spart, eine Süßigkeit gesund machen zu wollen. Bei diesem Rezept kommen aber sehr süße Kekse raus und die "gesunden" Zutaten geben eher Charakter, alsdass sie fade machen.

Rezept [Lit: "Vegan kochen"]
75 g Alsan
150 g Rohrzucker
63 g Kokosmilch
1 TL Zimt
0.25 TL NaCl
1 Tütchen Vanillinzucker
100 g kernige Haferflocken
150 g Weizenvollkornmehl
1 TL Backpulver
50 g Rosinen

Alles miteinander gut mischen. Dafür erwärme ich die Alsan in der Mikrowelle, bis sie weich ist und knete mit der Hand. Dann Kekse mit ca. 5 cm Durchmesser, flach, kneten und gestaffelt auf ein Backblech legen. Bei 180 °C 13 bis 15 Minuten bis zur leichten Bräunung backen.

Mit dem Buch, aus dem ich das Rezept entwendet habe, hatte ich einige Probleme. Das Buch soll auf die Umstellung zur veganen Essweise vorbereiten, erwähnt aber in keiner Zeile, dass deutsche Margarine nicht vegan ist. Und man daher Spezialmargarinen benötigt. Weiterhin wird mehrfach erwähnt, dass weißer Zucker nicht nur böse ist, weil er weiß ist und synthetisch aussieht, sondern weil er in den USA mit Tierkohle bearbeitet wird. Das ist aber nur bei Zucker aus Zuckerrohr notwendig, Zuckerrübenzucker braucht das nicht. Der Verweis darauf fehlt auch. Dann findet sich ein Problem bei der Kokosmilch, die mir beim Regal auffiel: Diverse Kokosmilchdosen enthalten jede Menge Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Antioxidantien. Welche wird hier benötigt? Und sollte nicht darauf ein gegangen werden, wenn das Buch einen zur gesunden Ernährung anhält? Ich nahm eine, die nur Kokos und Wasser enthält. Dann der dickste Klopper: Es wird 1 ESSLÖFFEL Zimt angegeben. Ein Teelöffel Ceylonzimt macht einen herrlichen Zimtgeschmack, ein Teelöffel Kassiazimt ist schon sehr zimtig. Aber ein ganzer Esslöffel...!

Mit der Anpassung des Zimtgehalts kommen jedenfalls ungesund schmeckende Kekse raus, die schon Suchtpotential aufweisen. Gerade die Rosinen machen noch eine gewisse Saftigkeit aus. Ich habe die Kekse nun schon 2x in kurzer Zeit gebacken, einmal mit Ceylon, einmal mit Kassia. Sehr lecker, trotz Startschwierigkeiten.

Gyrosteller mit Lupine

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Wie beim Griechen essen: Gyros, Krautsalat, roter Reis und Tzaziki. Anlass war das Geschnetzelte aus Lupinen, welches ich bei uns im Bioladen entdeckte.
Das Lupinengeschnetzelte ist schon vorgewürzt. Ich hatte überlegt, die Gewürze wieder rauszuwaschen und meine aufzudiktieren, aber das Zeug, was dann aus der Packung kam, war sehr labil und brüchig. Ich musste also überwürzen, statt neu würzen. Generell klebten die Streifen stark zusammen und ließen sich ohne zu brechen nur schwer voneinander lösen. Klassisches Pfannenwenden verursachte noch mehr Brüche. Fester wurde es durchs Braten nicht. Und auch das Mundgefühl war sehr weich mit der Konsistenz von Leber.

Letztendlich isst sich dieses Gericht wie "Matrix zur Aufnahme von Gyrosgewürzen". Wenn ich ein Lebensmittel auf dem Teller habe, das lediglich nur dazu dient, Gewürze zu tragen und Protein zu enthalten, dann kann ich mir auch Lebensmittel aussuchen, die eine tolle Form und bessere Konsistenz haben. Zum Beispiel Kiechererbsen. Vom Hocker gehauen hat mich das Lupinengyros also nicht.

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Irgendwie gehört dieses Produkt dann ja auch noch in die Abteilung "Fleischimitat". Den Geschmack von Fleisch hat es schonmal nicht, was ich als positiv empfinde. Aber die Konsistenz von Muskelfleisch, irgendwas Festes mit Widerstand beim Kauen, findet man hier auch nicht. Nicht einmal die krosse Außenhaut, die gebackene Leber (wenn wir bei der Konsistenz bleiben wollen) entwickelt, es zerfällt bei längerem Braten einfach nur. Auch gebratene Leber bekommt so eine harte Oberfläche, der Vergleich ist schon zulässig.

Nennen wir es also festerer Bohnenbrei. Die Fusion aus Lupinen und Pflanzenfasern wie Valess wäre hier vielleicht ganz toll gewesen. Aber für 3.50€ oder wie viel ich für diese 1Frau-Portion zahlte, werde ich nicht nochmal auf den Tisch legen. Dafür bin ich auch einfach nicht der Typ für Fleischimitate.

Espressokekse

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Kekse mit Kaffee. [Lit.]

Teig:
90 g Alsan
45 g Zucker
1.5 TL Instant Kaffee
1 pr NaCl

Deko:
Puderzucker
1 EL frisch gekochter Espresso

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder am Rezept, aber die Kaffeesäure kommt sehr durch und machen die Kekse unharmonisch. Ich steh mit Kaffee derzeit aber auch auf Kriegsfuß, daher weiß ich nicht, ob ich das objektiv beurteilen kann. Andere Testesser waren begeistert.

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Sonntag, 24. November 2013

Lavendel-Ingwer-Plätzchen

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Wenn die Langweile Einzug hält, Weihnachtskekse immer und immer wieder öde gleich sind, immer wieder Zimt, Vanille, Schoko, schlicht, Kokosmakronen, Nusskekse, Mandelkekse, Lebkuchen, Marmeladenkekse, Printen...

Dann ist dies mal etwas Anderes. Es schmeckt so lila wie ich es dekoriert habe, ein Wenig nach Badezimmer und Frankreichurlaub, nach einem Besuch am Seifenstand oder im Naturkosmetikladen.

Zutaten [Quelle]

88 g Alsan
38 g Puderzucker (gesiebt)
1 pr NaCl
1 Tütchen Vanillinzucker
1/2 TL Lavendelblüten
1/2 TL Ingwer, frisch gerieben

75 g Mehl
50 g weißes Mandelmehl

Das Alsan in der Mikrowelle zu Joghurtkonsistenz erweichen, darin die Lavendelblüten für einige Zeit rühren. Die übrigen Zutaten bis auf Mandelmehl und Mehl zugeben und gut mixen. Danach Mehl und Mandelmehl dazu geben und einen homogenen Teig fabrizieren. Gerade wenn das Alsan zu Beginn sehr weich ist, wird der Teig in diesem Zustand eher Quark ähneln, als einem brauchbaren Teig. Daher ist Kühlen unabdingbar. Der Teig ist danach immer noch eine Diva. Und Diven mögen gerne Puder. Daher die Arbeitsfläche besonder gewissenhaft mehlen, den flach gedrückten Teig von beiden Seiten gut mehlen und das Nudelholz nach jedem einzelnen Ansetzen erneut mehlen. Die Kekse ausstechen und auf ein Blech setzen. Backen bei 180 °C für ca. 8 Min, bis sie leicht braune Ränder haben.

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Laut Quelle sind sie nun fertig. Ich finde nackte Plätzchen aber immer optisch unansprechend, daher habe ich versucht, sie lila zu dekorieren. Der lila Zucker ist da eine tolle Möglichkeit, aber ich warf die Packung weg, bevor ich mir gemerkt habe, was drin ist. Und so weiß ich nun leider nicht, ob Karminsäure drin ist. Da ich die Kekse aber für eine Vegetarierin gebacken habe, geh ich da lieber auf Nummer sicher und habe in meine Azokiste gegriffen. Daraus stellte ich einen herrlich lila Zuckerguss her, der zu Anfang auch wunderbar homogen ausschaute. Am nächsten Morgen dann der Schock: Einige Farbstoffcluster hatten sich nicht gelöst! Und sind nun ausgeblutet.

Insgesamt sind sie aber dennoch lila. Schmecken ohne Zuckerguss besser, sehen mit aber besser aus. Für Lavendelfreunde aber eine absolute Empfehlung!

Orangen-Mandel-Paniermehlkekse

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Das Geheimnis steckt im Paniermehl!

Rezept [Quelle]:

50 g Mehl (550)
50 g Paniermehl (ohne Würzgebamsel)
63 g Mandelmehl weiß
1 pr NaCl
1 Msp Zimt
1 Msp Orangenback
63 g Zucker
125 g Alsan

Deko:
Orangenmarmelade
Mandelblättchen

Alle Nichtdekosachen zu einem Teig machen und diesen ggf. Kühlen. Ausrollen und Ausstechkekse draus machen. Die Kekse mit der Marmelade bestreichen und die Mandelblättchen raufkleben. Auf dem Blech müssen diese mit mehr Abstand als üblich angeordnet werden. Die Kekse laufen in einer Backphase auseinander und fangen an zu blubbern, kurz vor Backende. Ausstechformen, die eher identitätslos sind, eignen sich daher besser. Sachen wie Hasenohren schnorren zu einer Platte zusammen. Gebacken wird bei 200 °C für ca. 10 Minuten.

Für eifreie Kekse sind sie sehr fest und knackig, haben eine geringe Bröckelgefahr. Ihr Geschmack ist vor allem durch das Mundgefühl bestimmt, das durch das Paniermehl rustikal und bestimmend daher kommt. Ansonsten schmecken sie sanft nach Mandel und Orange.

Gepuffter Reis selber machen

Reiskekse sind doch etwas Tolles! Wie toll wäre es, den gepufften Reis selbst herstellen zu können und daraus seine ganz eigenen Gebilde erschaffen zu können? Das wäre gigantisch! Popcorn bekommt man in der heimischen Pfanne ja auch in Kinoqualität hin (mal abgesehen von dern Verteilung des Karamells, das ist schwieriger), warum dann nicht gepufften Reis?

Also Pfanne auf den Herd, volle Stufe, kein Öl und rein mit dem Reis! Decken drauf und die Spannung steigt. ... na? ... na? ... passiert was? ... Und plötzlich wird alles tief braun.

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Enttäuschung. Oh menno! Die Korngröße hat sich kaum verändert. Ich wusste natürlich vorher, dass sowas passieren wird, da ich mir das schon angelesen hatte. Aber die Enttäuschung ist dann dennoch groß, wenn die Körner aussehen, als würden sie stumpf verbrennen statt aufpoppen. Geschmacklich schmecken sie nun tatsächlich nach Popcorn, aber deutlich intensiver wegen der größeren Oberfläche.

In der Industrie wird dafür eine "Puffreiskanone" verwendet. Ich würde es als Autoklav beschreiben. Dabei wird eine Hitze von 220°C verwendet mit entsprechend ansteigendem Druck. Bei schlagartigem Druckablassen puffen die Körner auf. Das schaffe ich leider auch mit dem heimischen Dampfkochtopf nicht, zumal man dafür das Ventil verstopfen müsste... dumme Idee.

Chai Kekse

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Mal was Neues ausprobieren: Chaikekse.

Ich mag den Chai von Yogitea sehr gerne. Bevor ich den ausprobiert habe, hab ich mir den Tee selbst zusammen gemischt. Und genau so, wie ich ihn am liebsten mische, ist er als Yogitee schon fertig, sehr praktisch. Normal kaufe ich den lose, aber einmal gab ich mich vergriffen - für diese Kekse ganz praktisch, denn das Granulat ist in den Beutelchen feiner. Und es ist so hart, dass man es mit einem Minimörser nicht klein bekommt.

Rezept [Quelle]:

2 Beutel Yogi Tea Chai Klassic
25 g Zucker
100 g Alsan
150 g Dinkelmehl 630
1 pr NaCl
4 Brocken Ingwer, kandiert
mehr Zucker zum Wälzen

Ergibt 1 Blech

Alsan einwiegen und in der Mikrowelle zur Joghurtkonsistenz erweichen. Darin den Chaitee trocken emulgieren und mindestens 1 Minute darauf hoffen, dass fettlösliche Stoffe in das Alsan extrahiert werden. Den Zucker, das Mehl und das NaCl einwiegen und zu einem Teig verkneten. Darunter klein geschnittene kandierte Ingwerstückchen geben und gleichmäßig unterkneten. Kalt stellen, falls der Teig zu flüssig ist und dann Kugeln daraus formen. Diese leicht geplättet auf ein Backblech setzen. Backen für ca. 10 Min bei 170 °C. Kurz vor einsetzender Bräunung herausholen. Meistens passiert ein leichter Macaroneffekt, dass der Teig an der Aufsitzfläche einen ausgefransten Rand bildet, welcher zuerst bräunt. Daran erkennt man die Garstufe gut. Die Kekse ca. 5 min erkalten lassen, dann noch restwarm im Zucker wälzen und ganz auskühlen lassen.

Die Kekse sind sehr mürbe, haben aber einen würzigen, abwechselungsreichen Geschmack. Der Zucker ist allerdings etwas unpraktisch, auch wenn er toll aussieht.

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Ohne Zucker sind sie mir nicht süß genug. Und eigentlich ist so eine herrlich glitzernde Zuckerkruste immer ein kaufgrund für mich, hier also ein Backgrund.

Samstag, 16. November 2013

Laugengebäck mit Vollkornanteil

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Vollkorn hat immer den guten Ruf, gesünder zu sein als Weißmehl. Da sich aber eine Menge Menschen streitet, ob Körner überhaupt gesund sind, entscheidet sich für mich der Geschmack und den finde ich bei Vollkorn meistens interessanter als bei Weißmehl.
Laugengebäck und Vollkorn? Hab ich bisher noch nicht kaufen können. Aber der Bedarf ist da. Der Bedarf äußerte sich auch immer wieder beim Autor meines Backbuches Lutz Geißler und so veröffentlichte er in seinem Blog eine Vollkornvariante. 
Bis auf "backen ohne Schwaden" habe ich mich auch dran gehalten. Die Laugensachen im Buch soll man mit Schwaden backen, diese plötzlich ohne, das ging mir nicht ganz so in den Kopf. Vor allem, weil die Hände mal wieder schneller als die Augen waren und die Schwadenwanne schon im heizenden Ofen stand, als ich las, dass sie da nicht hin soll.

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Der Laugengeschmack kommt etwas weniger durch, ich bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefallen soll. Dafür schmeckt der Teig innen drinne besser. Aber es entsteht ein harter Konkurrenzkampf zwischen beiden.

Schlecht ist es nicht, aber welches ich besser finde, entscheide ich wohl nächstes Mal kurz vorm backen.

Orangen-Ingwer-Marmelade

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Selbst gekochte Marmelade finde ich super. Die Gelierung ist nicht so heftig wie bei gekaufter. Als ich ein Rezept für Ingwerorangenmarmelade fand, musste ich das schnellstens umsetzen, denn es sollte auch die Schale der Orangen mit hinein. Orangenmarmelade aus eigener Herstellung wollte ich eh schon länger machen, bei meinem derzeitigen hohen Ingwerverbrauch war dieser als Zutat dann der ausschalggebende Punkt.

Auch wieder ein Chefkochrezept (Quelle).

2 Orangen (ca. 260 g)
40 g Ingwer
250 g Orangensaft
250 g Gelierzucker 1:2

Die Orangen gabs im Bioladen für 2€/kg als Sonderangebot, da musste ich mir gleich ein ganzes Kilo zulegen. Ob die Schale verzehrt werden kann, fragte ich gleich einmal nach und man versicherte mir, dass dies so gedacht sei. Ok, dann vertrauen wir dem mal.

Die Schale mit einer geeigneten Reibe abreiben und aufpassen, dass nicht zu viel Weiß mit abgerieben wird. Den Ingwer schälen und auch mit der Reibe fein reiben. Dann die Orangen pulen oder bei festerer Schale schälen und das Innenleben in kleine Würfelchen schneiden. Aufpassen, dass der Saft nicht verloren geht, der muss mit rein. Dies mit dem Orangensaft aufkochen, Gelierzucker zugeben, bis zum Gelieren kochen und einglasen. Meine Gläser backe ich immer vor bei 110°C, damit sie einerseits auch heiß sind, andererseits ein bisschen weniger Keime beinhalten.

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Die Marmelade ist sehr frisch, fruchtig und herb. Aber vor allem frisch. Und die Orangentermpene aus der Schale bleiben noch lange auf der Zunge erhalten, eine wirklich ausgesprochen leckere Marmelade.

Weihnachtsbacken: Vanillekipferl

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Vanillekipferl kenn ich von zart-vanillig bis herb-nussig. Ich mag sie alle gern. Da ich ein Dessert mit Kipferln fand und das gerne ausprobieren würde, brauchte ich erst einmal Kipferl. Die im Laden waren allesamt voller Eier, dazu kommt noch, dass die Liebe bei Industriekeksen fehlt. Das nicht gleichmäßige Backen der Kekse. Die krummel stellen. Die durchgebrochenen. Das Hmmm! wenn der Ofen auf geht.

Da ich beim Kekswichteln auf Chefkoch mitmache, hatte ich aber sowieso schon ein eifreies Rezept rausgesucht und sofort drauf losgebacken.

Das Originalrezept befindet sich hier. Da ich aber so viel Vanilleschotenmehl habe, habe ich es etwas abgewandelt.

(Für 1 Blech)
Teig:
125 g Mehl 550
1/4 TL Vanilleschotenmehl
1 pr. NaCl
50 g weißes Mandelmehl
100 g Alsan
38 g Zucker

Deko:
2-3 EL Puderzucker
1 tüt Vanillinzucker
2 msp. Vanilleschotenmehl
1/3 ausgekratzte Vanilleschote

Die Alsan in der Rührschüssel abwiegen und in der Mikrowelle ereichen. Nicht ganz schmelzen. Da hinein das Vanillemehl und rühren. Dabei sollten die organischen Substanzen aus dem Vanillemehl in die Alsan extrahiert werden und sich besser über die Kekse verteilen. Nach 5 Minuten immer mal wieder rühren die restlichen Zutaten zugeben und einen Teig daraus machen. Diesen kann man nun kühlen, darauf habe ich aber verzichtet und sofort die Kekse geformt. Backen bei 200 °C, bis die Spitzen ganz leicht braun sind. Alles weitere Backen zerstört die guten Kekse, also wirklich gut aufpassen.

Die Kekse sind nach dem Rausnehmen noch viel zu brüchig und müssen erst einmal 5 oder 10 Minuten abkühlen. Dann einen Keks auf die Hand setzen, mit dem Dekozucker überhäufen, den Keks über dem Dekozuckerteller umdrehen, sodass überschüssiger Zucker abfällt und bei Seite setzen. Das mit dem Rest widerholen. Die Kekse müssen dekoriert werden, bevor sie ganz kalt sind, da das austretende Wasser im Erkaltungsprozess den Zucker anklebt. Das Wasser fehlt, wenn die Kekse schon ganz kalt sind.

Mehl 550 ist kein Kuchen/Keksmehl, sondern Brot/Brötchenmehl. Es enthält mehr "Aschestoffe", also anorganische Salze. Brot wird mit Kuchenmehl nicht toll, Kuchen und Kekse hab ich mit Brotmehl bisher aber gut hinbekommen und kaufe aus Faulheit inzwischen nur noch Brotmehl.

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Die Kipferl schmecken zart-vanillig-keksig, ungefär so wie sie aussehen. Sie sind auch ausreichend mürbe, ohne staubig zu sein. Ich weiß wirklich nicht, was das Ei im klassischen Rezept zu suchen hat, irgendwie finde ich da keinen Unterschied. Außer der, dass man dieses glibberige Ei im Backprozess irgendwie in den Teig bekommen muss, alles dabei einsaut, sich einen abekelt und danach erst mal sauber machen darf. Das vermisse ich nicht.

Mir scheint, die Kipferl werden es nicht bis ins Dessert schaffen. Davor sind sie wohl im Magen.

Sonntag, 10. November 2013

Zucchinisalat mit Limette

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Dies ist eigentlich ein Rezept von Jamie Oliver und gab es letztes Weihnachten bei uns zu Abend. ... Also nicht alleine, sondern als Beilagensalat. Vor allem, wenn man Zucchinigerichte macht, die diese mit dem Sparschäler geschnittenen Streifen verlangen und dann doch Reste übrig lassen, ist der Salat eine gute Verwertungsmethode.

Zucchini mit dem Sparschäler längs in platte, breite Streifen schneiden. Die Streifen in eine Schüssel geben, dazu Olivenöl, ausgepresste Limette und Chili. In Jamies Rezept wird frische Chili in Scheibchen geschnitten, aber das ist selbst für mich zu hart und so nehme ich lieber die Chilimühle, die sehr schwach auf der Brust ist, sodass man viele Flocken verwenden kann, die sich optimal verteilen lassen. Dazu habe ich in dieser Version noch gehackte Walnüsse gegeben.


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Ich kann mir auch gut vorstellen, Sambal Olek dafür zu verwenden.
Der Salat ist jedenfalls knackig, frisch und eindrucksvoll. Wenn ich nicht dauernd Limettenmangel hätte, würde ich ihn öfter machen.

Kürbis mit Karamell und Zimt

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Kürbis, irgendwas zwischen Kartoffel und Zucchini. Auf der Suche nach netten Rezepten für dieses Gewächs stieß ich auf eine arabische Vorspeise, Kürbis mit Zwiebelzimtmandeln.

Das Rezept ist hier zu finden, erwähnt sei aber, dass ich nur die Hälfte an Zucker verwendet habe und es trotzdem gut süß war.

Zuerst mag die Kombination etwas seltsam sein, aber gerade wenn man Zimt sehr mag, ist es unglaublich lecker. Allerdings taugt das Rezept nicht zur Hauptspeise (es sei denn, man ist süße Hauptspeisen gewohnt, aber dafür wohne ich im falschen Land), so als Beilage ist es aber gut. Oder wie es gedacht ist - als Vorspeise.

Cakepops

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Cakepops? Nette Spielerei, aber eigentlich möchte ich nur die Küchenmaschine gewinnen. Wir haben einen Küchenkram-Klamotten-englische Essenssachen-Badezimmer Laden und der richtet ein Gewinnspiel aus, an dem man mit einem Foto seiner Cakepops teilnehmen kann. Und das tu ich hiermit.

Genau genommen wollen sie, dass man mit Kuchenbällchen mit Schokolade überzogen mitmacht, da sie stark ihren Cakepopmaker anpreisen. Aber richtige Cakepops sind eigentlich Cupcakes ohne Streusel in den Mixer gesteckt, mit Schokolade überzogen und Streusel oben drauf. Also Frosting und Kuchen in einem. Daher sehe ich den Cakepopmaker als Zeichen des Nichtverstehens der Idee dahinter und habs lieber klassisch gemacht.

Ich hatte noch etwas "Sahne" übrig, daher kann ich da keine gute Angabe machen...

Ich habe diesen Kuchen in einer Kastenform gebacken und in meine übrige Sahne gebröselt. Die Sahne ist Kokossahne von Soyatoo. Dazu habe ich 2-3 TL Ceylonzimt und 1 TL Kassiazimt gegeben. Hieraus stellt man eine homogene Masse her, rollt sie zu Bällchen und stellt sie in den Kühlschrank. Dann habe ich 200 g schwarze Kuvertüre gehackt und im Wasserbad geschmolzen.
Ein Cakepopstil wird in die Kuvertüre gesteckt, dann in ein Bällchen. Das Bällchen am Stil wird in die Schokolade getaucht und abgeklopft, dann schnell mit Streuseln bestreut.

Ich habe 8 klassische Cakepops gemacht, den Rest der Kugeln habe ich mit zwei Gabeln in der Kuvertüre gewälzt und auf ein Backpapier gesetzt, ohne Streusel. Wenn man alle zu Cakepops machen will, braucht man mehr Schokolade, mehr Zeit, mehr Willen und darf nicht die ganze Zeit so gierig gucken.

Irgendwie ist mir der Zimt trotzdem noch etwas zu schwach. Und wahrscheinlich sind die rosa Dekosachen mit Karminsäure gefärbt. Ich hatte den Kram noch immer und habe vor Ewigkeiten die Packung weggeworfen. Aber eigentlich will ich ja auch nur die Küchenmaschine.

Die Torte besteht übrigens aus Seife.

Samstag, 9. November 2013

Müsli, selbst gemixt, abgestimmt auf Reismilch

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Ich esse wochentags jeden Morgen Müsli. Zuerst habe ich das mit Joghurt gemacht, dann hab ich mal Sojajoghurt ausprobiert, probierte ein Amaranthmüsli aus und merkte, dass das mit Joghurt nicht so gut schmeckt. Stieg also auf Sojareismilch um und letztendlich auf Reismilch, seitdem ich der Meinung bin, dass Soja eine Immunreaktion bei mir auslöst.

Reismilch hat für Morgens-Süß-Muffel den Nachteil, dass sie sehr süß ist. Dementsprechend muss das Müsli an sich relativ neutral sein. Das können nur wenige Hersteller leisten, zum Beispiel viele Sorten von Seitenbacher, wenige Sorten von Kölln oder aber Müslis von Mymüsli. Da MyMüsli bei meinem Durchsatz sehr teuer ist, habe ich mir die Rosinen aus allen Müslis rausgepickt, die ich bisher hatte und nun mein persönliches Lieblingsmüsli zusammen gestellt. Das nutze ich nun seit einigen Monaten.



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Enthalten sind:

1/3 Tüte Grobe Haferflocken
1/3 Tüte Reisflocken (die von Alnatura sind schön knusprig. Ich hatte auch klassischere, die werden schnell pampig)
1/2 Tüte Amaranth
1/3 Tüte Kokosschips
1 Hand voll Mandeln mit Haut
1/2 Hand voll Cashews
1 Hand voll Korinthen und/oder Sultaninen
1 Hand voll in Stückchen geschnittene Trockenfrüchte (hier vor allem ungeschwefelte Aprikosen)
1/4 Hand voll in Stückchen geschnittener kandierter Ingwer
2 TL Ceylon Zimt
1 TL Kassia Zimt

Das mit dem Ingwer war eigentlich nur eine Verklappungsmethode. Ich hatte welchen erwischt, den man roh nur unter Würgen essen konnte und dachte mir, die paar Stückchen im Müsli fallen nicht auf. Ist auch so. Je besser der Ingwer, desto mehr kann natürlich auch rein.

Ceylonzimt ist etwas schwach auf der Brust, daher habe ich ihn mit etwas Kassiazimt unterstützt. Generell ist Ceylon aber eleganter.

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Ich glaub, bis auf den Kassiazimt bekommt man alles in diesem Müsli bei Alnatura. Das meiste habe ich jedenfalls da her. Aber Kassiazimt bekommt ihr überall anderswo, das ist der billige, wo einfach "Zimt" drauf steht.
Mein Ingwer kommt aber nicht von Alnatura, sonst hätte er den Weg ins Müsli nicht überlebt. Ich mag deren Ingwer sehr gerne. Der, den ich nicht mag, kommt von einem Hartdiscounter, ich weiß nicht mehr genau, welcher.

Montag, 21. Oktober 2013

Aufs Brot: Lavendelcreme aus Bohnen

Schon wieder Bohnen!


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Ich mache meine deftigen Aufstriche gerne selbst aus Bohnen, die ich als Ersatz für Tofu verwende. Damit dann die im Bioladen bekannten Sorten nachbauen ist zwar ok, aber fühlt sich etwas unkreativ und 1000 mal gegessen an.

Zu meiner unkreativen Verteidigung, und weil ich Quellenangaben für sehr wichtig halte, muss ich erwähnen, dass ich das Rezept nicht selbst gemacht habe, sondern mal wieder aus dem Chefkocharchiv entnommen habe.

Rezept: [Quelle: Chefkoch]

150 g Bohnen
0.5 ausgepresste Limette
1 Gläschen Orangensaft
1 Schuss Olivenöl
Rosmarin, gehackte Nadeln
1 TL Lavendel, getrocknet
Salz, Pfeffer


Das mit dem Lavendel ist mal was anderes. Allerdings ziehen die gut nach und inzwischen ist die Creme schon ziemlich stark lavendellastig, da braucht man Brot mit starkem Eigengeschmack, das da ein bisschen gegenan stinken kann. Generell schmeckt das aber sehr fein und unerwartet.

Einmal bäh und zurück: Kürbisbrühe

Auf einem dritten Sender hatte ich eine Herbstkochsendung gesehen, in der der Geheimtipp gegeben wurde, das entkernte Zeug aus dem Kürbis zu einer Brühe zu kochen. Die Köchin und die Moderatorin waren hin und weg, probierten ständig, schnüffelten am Topf und die Moderatorin bejammerte die Vergangenhheit "Ich hab das früher immer weggeschmissen! Was eine Verschwendung!".

So einen brandheißen Tipp konnte ich natürlich nicht ungenutzt lassen.


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Optisch entspricht es auch dem aus der Sendung. Naja, meine hat nicht so viel Wasser. Das lag aber daran, dass ich wie blöd darauf herumgekocht habe und das Kochwasser einfach keinen Geschmack annehmen wollte. Ich habs dann eingeengt und langsam nahm das Wasser einen Hauch von Geschmack an. Leider sehr bitter und etwas muffig. Ich steuerte mit Gemüsebrühpulver und Salz gegen, um eine richtige Suppe draus zu machen, aber es half alles nichts. Ich bekomme die Suppe nicht runter, sie riecht nicht super aromatisch, sie schmeckt nach abgestandenem Wasser und sie ist einfach so gar nicht das, was im Fernsehen im Kochtopf war.

Vielleicht liegt es an der Kürbissorte. Ich hatte Butternusskürbis, die im TV hatten Hokkaido oder eine andere sehr orangefarbene Sorte.

Die Innerei vom zweiten Kürbis ist nun auch direkt im Müll gelandet. Generell mag ich ja Kürbiskerne, aber wenn man die aufbricht, sind die da drinne etwas fade und es ist eine Riesenfummelei.

Wenn ich eine andere Kürbissorte ausprobiere, versuch ichs nochmal. Aber Butternusskürbis funktioniert nicht.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Zucchiniröllchen

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Mal was Neues ausprobieren.
Die Fotos sind mal wieder nicht so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe. Dafür gabs Komplimente am Essenstisch in der Mensa.

Das Rezept ist von Attila Hildmann, ich hab aber Butterkürbis genommen. Und ich habe die Portion für 2 Personen alleine auf einmal aufgegessen und hatte noch einen Joghurt zum Nachtisch.

Samstag, 5. Oktober 2013

Toskanaauflauf

Heute in ungewohnt schlechter Bildqualität. Der Winter hat seinen Preis und den habe ich in Form von geeigneter Beleuchtung noch nicht gezahlt.


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Das Rezept hab ich noch aus Zeiten, in denen ich Fleisch aß. Und dann habe ich es stufenweise an meine wandelnden Essgewohnheiten angepasst. Das originale gibts auf Chefkoch zu lesen

Marinade:
3 EL Olivenöl
1 EL Agavendicksaft
3 EL Sojasoße
3 EL Tomatenmark
250 mL Wasser
1 TL Würzl (=Gemüsebrühpulver)
3 TL Stärke
Kräuter, frisch oder getrocknet

Hauptzutaten:
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe, groß, sonst 2
10 Kartoffeln
3 Möhren
0.5 Zucchino
3 Hand voll frische Buschbohnen
10 cm Rosmarin
5-8 kleine Tomaten

Für die Marinade die Stärke trocken im Gefäß vorlegen und mit wenig Wasser aufschlämmen. Den Rest Wasser zufügen und die übrigen Zutaten beimengen. Für die Hauptzutaten die Bohnen halb durch vorkochen und die Kartoffeln geschält in Stücken mit Zwiebelringen und gehacktem Knoblauch anbraten, bis sie halb durch sind. Karotten und Zucchino klein schneiden. Dann alle Zutaten bis auf Tomaten und Rosmarin in eine Auflaufform geben, die Marinade rübergießen und die Tomaten halbiert raufstellen. Die Rosmarinzweige dazu legen und für ca. 30 Minuten bei 200 °C backen.

Diese Menge füllt 1 Männermagen und 2 Frauenmägen. Der Männermagen hatte aber noch Schafskäse oben drüber.

Normal koche ich ja ohne Soja, aber dieses Gericht wird ohne Sojasoße nichts. Wer Maggi Würze mag, kann das vielleicht dadurch ersetzen, aber für mich ist Maggi Würze kein brauchbares Produkt.

Pralinen aus Bohnen

Die Überschrift klingt für einen deutsch sozialisierten Menschen auf den ersten Blick mehr als abwegig. Bohnen in Süßigkeiten? Das kann doch nur einer dieser Scherze sein, die Blödsinnsessen hervorbingen, weil sich jemand gelangweilt hat.

In Wirklichkeit jedoch ist das Ganze gar nicht so abwegig. In Japan gibt es eine ganze Reihe von Süßigkeiten, die genau das sind: süße Bohnenpaste. Die sind dann aus Azukibohnen, das sind kleine rote Bohnen mit wenig Eigengeschmack, zusätzlich wird Zucker zugesetzt. Damit werden Mochis gefüllt oder andere Teiglinge, es gibt auch gelierte Varianten. Das Bohnenmus dient als Träger für den Zucker und hat ein bisschen Eigencharakter.

Bohnen sind auch nicht die einzige eigentlich deftige Speise, die als Süßigkeit Einsatz finden kann. Tofu kann man zu Schokomousse oder Käsekuchen verarbeiten. Avocado lässt sich auch zu Schokomousse verarbeiten.

Kommen wir aber zu den Pralinen, die ich gemacht habe.


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Ich habe weiße Bohnen gewählt, die haben auch nicht viel Charakter und sind standardmäßig in deutschen Supermärkten erhältlich. Diese habe ich mit meinem Schnellkochtopf durchgekocht und in einem Sieb abtropfen lassen, bis sie schön trocken waren.

150 g gekochte weiße Bohnen
2 TL Kokosöl
3 TL Zucker
5 TL Kakao
3 Msp Ceylon Zimt
1-2 TL Rum

100 g schwarze Kuvertüre

Das Kokosöl habe ich aus dem Asialaden. Im gegensatz zu Palmin scheint es mehr Wasser zu enthalten und kann daher mit einem Löffel lagenweise abgeschabt werden. Palmin müsste man erst in der Mikrowelle erhitzen und dann zufügen. Die Masse wird dann gründlich püriert und kalt gestellt, damit das Kokosöl wieder fester wird. Dann Kugeln draus formen. Die Kuvertüre hacken und schmelzen (dafür nahm ich die Mikrowelle) und die Kugeln mit zwei Gabeln darin wälzen und auf einem Backpapier aushärten lassen. Dadurch, dass die Kugeln kühlschrankkalt waren, ging das Erhärten innerhalb weniger Minuten.

Der Vorteil davon, die Pralinen aus Bohnenmasse zu machen, ist vielfältig. Weniger Völlegefühl, weniger Brennwert, gute Möglichkeit, das alles vegan zu gestalten, einfache Handhabung und man hat irgendwie das Gefühl, dass die Pralinen auch einen Hauch von Gesundem an sich haben.

Als Brennwert habe ich 285 kcal / 100 g berechnet. Das ist gegenüber der ca. 510 kcal, die klassische Pralinen haben, eine ganz andere Klasse.
Natürlich, die Bohnenpralinen haben diese leicht rauhe Masse, wogegen klassische Trüffel perfekt cremig sind. Ich kenn das aber schon von den Azukibohnenprodukten und finde das nicht weiter störend.

Ich habe eine große Schwäche für Rumpralinen. Da viele Billigpralinen jedoch ziemlich schlecht schmecken, kommen für mich meistens nur die wirklich hochpreisigen Pralinen in Frage. Das ist nicht nur sehr teuer, sondern auch blöd zu beschaffen, da ich sie in einem Spezialladen kaufen muss. Ich suche schon länger einen leichten Zugang zu zweiphasigen Rumpralinen (innen weich, außen knackig), der dann als Zusatz auch möglichst vegan sein sollte. Und ich denke, den habe ich hiermit gefunden. Weiße Bohnen koche ich öfter mal auf, da ich daraus auch Brotaufstriche herstelle.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Pizzaschnecken

Es ist nur eine Spielerei, aber ich wollte sie trotzdem mal machen. Zumal man sie auf Parties immer nur mit Schinken bekommt und ich sie daher noch nie probieren wollte. Die Rezepte sind meistens auch immer mit Schinkenstücken.


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Bei mir wars dann Blätterteig (TK, immerhin ohne Butter), Sambal Olek, Tomatenmark, pürierte Dosentomaten, Salz, Oregano und Wilmersburger Pizzaschmelz.

Sie schmecken lecker nach Pizzablätterteigdingern. Aber ich will die eigentlich morgen als Mittagessen haben und dafür sind sie mir im Test gerade arg fettig. Wie gut, dass ich noch genug Karottensalat habe!

Damit habe ich jetzt auch meine erste Tüte Wilmersburger Pizzaschmelz aufgegessen. Der lässt sich hervorragend einfrieren und wieder benutzen, ohne so schlimm zu einem Stein zu werden wie echter Raspelkäse. Zuerst hielt sich meine Begeisterung ja etwas in Grenzen, auch wenn er super aussieht, aber so langsam habe ich ihn wirklich schätzen gelernt. Wenns einem wirklich unter den Fingern brennt, dann kann man ratzefatz überbackene Pizzabrötchen machen. Und die sind wirklich gut! Mit steigendem Olivengehalt werden sie noch besser.
Ich werde mir definitiv demnächst eine weitere Tüte Pizzaschmelz kaufen.

Karottensalat mit zweifarbigen Karotten

Schonmal lila Karotten gesehen? Die sehen super aus, aber wenn man sie kocht, werden sie leider braun. Also müssen sie roh bleiben, aber es gibt nur einen Weg, rohe Karotten in mich rein zu bekommen: Karottensalat geraspelt. Am liebsten mit Apfel, aber man kann auch mal was Neues ausprobieren.


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Quelle mal wieder Chefkoch *hier*

Den Essig hab ich aber weggelassen und dafür mehr Zitrone genommen. Ich habe trüben Apfelessig und Balsamico Essigplagiat typ "Rosso" vom Aldi, den ich auch nicht mag. Zwischendurch hatte ich auch mal Essigessenz, die ich dann von 25% auf 5% runterverdünnt habe, aber so der Kracher war das ebensowenig. Wahrscheinlich mag ich Essigsäure an sich einfach nicht so sehr und geh da lieber auf Nummer sicher.

Das mit dem Sambal Olek ist aber eine super Sache, es schmeckt hervorragend. Einzig die Frühlingszwiebeln brat ich nächstes Mal vorher kurz an, weil ich danach stundenlang rohe Zwiebel im Mund habe und das nicht so klasse finde. Den besonderen Kick bringen übrigens die gehackten Haselnüsse. Die beiden ganzen sind nur Deko, fein verteilt sind gehackte und die kommen immer wieder durch. Daneben die leichte Zitronensäure, das sauerscharfe des Sambal Oleks und sein fruchtiges Begleitaroma, dazu knackige Möhren. All zu viel auf einmal kann man davon nicht essen, wenn man kaufaul ist, aber die halbe Schüssel hab ich geschafft und ess ihn so lange als Beilagensalat, bis nix mehr da ist!

Freitag, 6. September 2013

Tomatensuppe mit Kiechererbsen und Brot

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Manchmal seh ich bei Woyton (regionales Starbucksplagiat mit viel coolerem Essen) Menschen mit Suppenschüsseln. Dann wünsch ich mir immer eine tolle Tomatensuppe, aber es gibt immer nur welche, die mit Sahne verseucht wurden. Sahne gehört auf Kuchen und sonst nirgends hin. Demnach hilft nur selber kochen. Und ich hatte gerade zufällig ein paar Kiechererbsen gekocht übrig.

Als Vorlage nahm ich dieses Rezept aus der Chefkochdatenbank. Da ist es nun 9 Jahre ohne Foto, aber das wird sich die nächsten Wochen ändern, es ist eingereicht.

Und ich hab dann genommen:
zwei Hand voll gekochte Kiechererbsen (trockene mit Druckverfahren gekocht)
1 kleine Dose (ca. 400 mL) geschälte Tomaten
2 EL Selleriegrün
1/2 TL italienische Kräuter
2 Messerspitzen Harissa
1 TL Würzl (Gemüsebrühpulver)
1 kleine Zwiebel in Scheiben
1 EL Tomatenmark
300 mL Wasser

Dann hab ich die Tomaten püriert. Zwiebel und Tomatenmark anschwitzen, ablöschen, alles zusammen in den Topf und heiß kochen.

Das Brot gehört eigentlich gar nicht in diesen Blog, weil es das Buttermilchweißbrot aus dem Brotbackbuch ist. Es gibt aber leider keine Lupinenmilch, mit der ich Sojamilch ersetzen kann, mit der man Buttermilch ersetzen würde. Nochmal backen werde ich dieses Brot aber nicht, es ist der erste Flop. Es schmeckt leider etwas charakterlos und gummiartig. Und am Ende muss man die überschüssige Buttermilch irgendwie benutzen.

Donnerstag, 22. August 2013

Körnerbrot

Schade, dass man Geruch und Geschmack nicht posten kann!

Hier ist ein Brot auf dem Buch von Lutz Geißler. Diesmal ist es ein Stufe 1 Gebäck, das heißt easy für klüdderige Anfänger, die keine Lust haben, den Theorieteil zu lesen, der die Hälfte des Buchs ausmacht. Ich bin da eben noch nicht durch.

Bis auf die fehlenden Mehlflecken entspricht mein Brot auch sehr genau der Abbildung im Buch.

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Bei meinen brotschneideskills brauch ich gar keine sperrige Brotschneidemaschine. Außerdem schneid ich gerne Brot per Hand.

Ich habe mich für dieses Rezept entschieden, weil es immer noch das passendste war. Ich hätte gerne nur Vollkorn ohne Roggen, weil Roggen doof zu kneten ist. Und vegan.
Darauf passte leider kein Stufe 1-Brot. Dieses hatte meines Erachtens den höchsten Vollkornanteil, zudem noch diese schicken Leinsamen, die ich vom Geschmack her auch sehr mag. Des Weiteren sind Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne enthalten, wovon ich jetzt nicht so der Fan bin, aber schlecht finde ichs jetzt auch nicht. Das Einzige, was ich ändern musste, war das Ei, was rein soll. Dies soll als Emulgator fungieren - wahrscheinlich auch, weil 30g Roggenmehl enthalten sind. Ich habe in meinem großen Lager von Eiersatzstoffen geschaut und mich für 1EL Sojamehl entschieden.

Leider war das Brot dann doch typisch Roggen zu kneten. Der Teig hat unglaublich viele Risse und Piekser, er wickelt sich immer mehr um die Hände, letztendlich hat man den Teig um die Hände und keine Chance mehr, es sinnvoll zu kneten. Einen richtigen Knetvorgang konnte ich somit nicht machen und hab da etwas lustlos drinne herumgefingert, bis ich den Teig dann 2 Tage in den Kühlschrank "entsorgte", wie es mir vor kam. Eigentlich soll der nur 10 Stunden im Kühlschrank überdauern, aber er hatte im Knetvorgang schon so einen Frust verursacht, dass ich mich danach nicht mehr aufraffen konnte. Am Backtag dann kam mir das auch alles komisch vor. Er blieb bis zum Backen ein kalter Klotz, der immer noch sehr klebrig war, sich aber immerhin rundschleifen ließ. Mit ordentlich Mehl und einem Geschirrhandtuch konnte man ihn auch wenden.

Beim Backen selbst rock es zwischendurch arg verkohlt und die Kruste wurde bedenklich schwarz. Das sieht man auf dem zweiten Foto besser als auf dem überbelichteten ersten.

Am nächsten Morgen nach dem Backen stellte sich dann heraus: Das muss so. Es war nicht verbrannt, sondern gut so. Es hatte sich eine herrliche Kruste gebildet und ein unglaublich schmackhaftes Inneres. Das Brot ist sehr deftig und wunderbar körnerig, ohne sonnenblumenaufdringlich zu sein. Es ist ohne rumschleimen zu wollen definitiv eines der besten Brote, die ich je aß!

Mit dem Laugengebäck war ich ja auch schon so besonders zufrieden. Und ich steh erst am Anfang.

Als nächstes wollte ich das Buttermilchbrot machen, aber im DM konnte ich mich wohl nicht mehr erinnern, ob da Weizenschrot oder Weizenkleie rein soll und kaufte das Falsche. Aber irgendwas wird sich mit der Weizenkleie auch machen lassen. Zur Not kommt das ins Müsli.