Mittwoch, 4. Dezember 2013

Schokohasis

Ja ist denn schon Ostern?

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Nein, das sind Winterhasen. Die bekommen gerade ihr Winterfell. Aber eigentlich hatte ich keine Lust auf schon wieder Sternkekse und bei uns auf dem Weihnachtsmarkt ist das "Ausstechförmchenparadies", die haben sicher alleine 10 verschiedene Hasen! Ich hatte schon 5, also hab ich mir noch zwei dazu gekauft und musste sie gleich benutzen.

Aber erst einmal zu den Keksen. Da mir meine Zimtsterne leider nix wurden, musste ich das Rezept ersetzen und wählte eines mit Schokolade.

Rezept (Quelle):
75 g Zartbitterschokolade (Ich nahm Ingwerschokolade vom Lidl, die schmeckt nicht nach Ingwer)
75 g Alsan, kalt
100 g Mehl
75 g Marzipanrohmasse
1/2 TL Kakao
3 Tropfen Bittermandelaroma

Kuvertüre zum Verzieren

Die Schokolade muss geraspelt werden. Das ist eine blöde Arbeit, aber die Idee dahinter ist, dass die Schokolade und das Backfett sich nicht zu einer Masse mischen, sondern getrennt vorliegen. Deswegen muss der Teig auch relativ kalt geknetet werden. Ideal ist es, wenn man sein Rührgerät überzeugen kann, das zu tun, ansonsten muss man möglichst schnell mit der Hand kneten, bevor der Teig zu weich wird. Den Teig ausrollen und Ausstecherle machen. Dies backen bei 175 °C, 8 bis 12 Minuten. Aufpassen, dass die Kekse nicht brauner werden, als sie schon sind, je brauner, desto bröckeliger und bitterer.

In der Kritik zu dem Rezept steht "man schmeckt das Marzipan nicht mehr", daher habe ich mit Bittermandel gegen gesteuert. Der Rohteig schmeckte schon arg krass nach Marzipan, aber nach dem Backen schmeck ich leider auch nichts mehr davon. Des Weiteren wird die Bröseligkeit bemängelt, die tritt bei mir leider auch auf. Einhergehend mit der Trockenheit der Kekse und dazu diesem typisch bitteren "hier hat jemand das Ei weggelassen"-Geschmack. Ich hatte mir die Kekse wegen des Marzipans etwas anders vorgestellt, wurde aber leider enttäuscht. Aber so ist das mit der Empirie. Muss man ausprobieren. Aber Kekse kommen und gehen.


Aber nun wieder zu den Ausstechern.

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Das Kaninchen musste auch mit. Es hat ungefär die Größe eines 5 cent Stücks. Im Bentobereich gibt es so kleine Ausstecher, aber die Sets sind meistens zu teuer dafür, dass ich aus 10 Motiven dann nur 2 toll finde. Beim Keksstand gab es sie einzeln.

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Letzte Ostersaison gab es ein Hasenset mit 5 Hasen. Leider sind sie alle sehr groß, ich bevorzuge eher kleine Ausstecher. Trotzdem, 5 Hasen!

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So sieht das Ganze dann nach dem Backen aus.

Hasenausstecher kann man immer benutzen. Zu Ostern sinds die Osterhasen, im Sommer sind es die Sommerhasen, im Winter die Schneehasen. Ich habe schon früher lieber Hasen und Fische gebacken als Sterne und Tannenbäume. Dank des Ausstecherlestands kann das ja inzwischen auch jeder so handhaben wie er mag.

Walnusskekse

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Sieht wieder unspektakulär aus, aber dieser Keks ist mein Favorit unter allen 9 Sorten, die ich nun gebacken habe. Viele der Kekse schmecken irgendwie "vegan", man merkt direkt, dass etwas weggelassen wurde, nämlich das Ei. Meistens zeigt sich das in einer Bitternote und einer starken Bröseligkeit.

Dieser Keks enthält auch keine Eier, er enthält auch keinen klassischen Eiersatzstoff, stattdessen ist ein ganz interessantes Wasserbindemittel drin: Kokosflocken. Die Kokosflocken werden mit heiß Wasser aufgequollen und binden das Wasser somit, gleichzeitig verkleben sie die Kekse. Und sie nehmen ihnen die Bitterkeit. Das heißt, die Kokosflocken tun hier all das, was sonst der Job des Eis ist.

Das Rezept stammt aus dem Buch "Vegan kochen", mit dem ich irgendwie nicht viel anfangen kann, aber die Kekse daraus sind bisher super.

Mein Rezept:
50 g Kokosflocken
50 g heiß Wasser
30 g Walnüsse gehackt
30 g Haselnussmus
100 g Rohrzucker
30 mL Öl
1/2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/4 TL Piment (Hab ich nicht, ich nahm 3 Umdrehungen Pfeffer)
1 Tütchen Vanillinzucker
1/4 TL Salz
88 g Weizenvollkornmehl
1/4 TL Backpulver

Das ist natürlich wieder abgewandelt zum Originalrezept. Man soll 60g Walnüsse nehmen, die eine Hälfte zu Mus verarbeiten, die andere hacken. Ich habe leider keine Ahnung, wie ich so kleine Mengen Nüsse zu einem anständigen Mus verarbeite. Aber ich habe Haselnussmus herumstehen, also nahm ich das.

Die Kokosflocken werden mit heiß Wasser übergossen und dürfen 15 min quellen. Dann die übrigen Zutaten beimengen und den Teig kalt stellen. Nachdem er brauchbar fest geworden ist, Kugeln daraus formen und in beiden Handflächen leicht platt drücken. Backen bei 180 °C, 10 bis 15 Minuten.

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Die Kekse sind saftig und leicht ölig. Fett ist bekanntermaßen Geschmacksträger, hier macht es seine Arbeit sehr gut.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Eis aus Lupinen

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Gyros aus Lupinen war ja mehr ernüchternd, aber wie sieht es mit Lupine statt Sahne aus? Lupinesse bietet 4 Eissorten an, die darauf basieren. Als Schokosuchti war meine Sorte natürlich klar. Und was soll ich sagen? Als hätt ich im Entwicklerlabor den Ton angegeben! Das Eis schmeckt "europäisch": Nicht zu süß, nicht zu sahnig (es behält einen leichten Wassercharakter... ich mag keine Sahne, daher finde ich das super), schön kakaobitter, kleine Schokostückchen drin. Fans von Tom und Jerry... äh, wie hieß das amerikanische Super-sahne-super-zucker-eis? Fans des Eises werden dieses Eis jedenfalls als langweilig empfinden. Da ich deren Eis aber als erdrückend empfinde, bin ich hier besser aufgehoben.

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Dieses Eis bekommt demnach die Bestnote. Es hat auch keinen komischen Nachgeschmack. Es ist einfach dezent und direkt nach einem Geschmack. Nachkauf sicher, auch wenn ich als Eismuffel eher selten Eis kaufe. Wenn, dann dies. Und als Nichtveganer hab ich eigentlich alle Eise zur Auswahl, die ich lieber an der Seite stehen lass, weil sie zu sahnig und zu süß sind.

Zimt-Haferflockenkekse

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Kekse haben oft das Problem, dass sie total langweilig aussehen, sodass man die inneren Werte nur schwerlich dem Gegenüber schmackhaft machen kann. Diese Kekse kommen mehr aus der rustikalen Abteilung mit Rohzucker, Vollkorn und ganzen Haferflocken. Ich habe oft gelesen, dass gesunde Kekse blöd schmecken und man dabei am falschen Ende spart, eine Süßigkeit gesund machen zu wollen. Bei diesem Rezept kommen aber sehr süße Kekse raus und die "gesunden" Zutaten geben eher Charakter, alsdass sie fade machen.

Rezept [Lit: "Vegan kochen"]
75 g Alsan
150 g Rohrzucker
63 g Kokosmilch
1 TL Zimt
0.25 TL NaCl
1 Tütchen Vanillinzucker
100 g kernige Haferflocken
150 g Weizenvollkornmehl
1 TL Backpulver
50 g Rosinen

Alles miteinander gut mischen. Dafür erwärme ich die Alsan in der Mikrowelle, bis sie weich ist und knete mit der Hand. Dann Kekse mit ca. 5 cm Durchmesser, flach, kneten und gestaffelt auf ein Backblech legen. Bei 180 °C 13 bis 15 Minuten bis zur leichten Bräunung backen.

Mit dem Buch, aus dem ich das Rezept entwendet habe, hatte ich einige Probleme. Das Buch soll auf die Umstellung zur veganen Essweise vorbereiten, erwähnt aber in keiner Zeile, dass deutsche Margarine nicht vegan ist. Und man daher Spezialmargarinen benötigt. Weiterhin wird mehrfach erwähnt, dass weißer Zucker nicht nur böse ist, weil er weiß ist und synthetisch aussieht, sondern weil er in den USA mit Tierkohle bearbeitet wird. Das ist aber nur bei Zucker aus Zuckerrohr notwendig, Zuckerrübenzucker braucht das nicht. Der Verweis darauf fehlt auch. Dann findet sich ein Problem bei der Kokosmilch, die mir beim Regal auffiel: Diverse Kokosmilchdosen enthalten jede Menge Zusatzstoffe wie Emulgatoren und Antioxidantien. Welche wird hier benötigt? Und sollte nicht darauf ein gegangen werden, wenn das Buch einen zur gesunden Ernährung anhält? Ich nahm eine, die nur Kokos und Wasser enthält. Dann der dickste Klopper: Es wird 1 ESSLÖFFEL Zimt angegeben. Ein Teelöffel Ceylonzimt macht einen herrlichen Zimtgeschmack, ein Teelöffel Kassiazimt ist schon sehr zimtig. Aber ein ganzer Esslöffel...!

Mit der Anpassung des Zimtgehalts kommen jedenfalls ungesund schmeckende Kekse raus, die schon Suchtpotential aufweisen. Gerade die Rosinen machen noch eine gewisse Saftigkeit aus. Ich habe die Kekse nun schon 2x in kurzer Zeit gebacken, einmal mit Ceylon, einmal mit Kassia. Sehr lecker, trotz Startschwierigkeiten.

Gyrosteller mit Lupine

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Wie beim Griechen essen: Gyros, Krautsalat, roter Reis und Tzaziki. Anlass war das Geschnetzelte aus Lupinen, welches ich bei uns im Bioladen entdeckte.
Das Lupinengeschnetzelte ist schon vorgewürzt. Ich hatte überlegt, die Gewürze wieder rauszuwaschen und meine aufzudiktieren, aber das Zeug, was dann aus der Packung kam, war sehr labil und brüchig. Ich musste also überwürzen, statt neu würzen. Generell klebten die Streifen stark zusammen und ließen sich ohne zu brechen nur schwer voneinander lösen. Klassisches Pfannenwenden verursachte noch mehr Brüche. Fester wurde es durchs Braten nicht. Und auch das Mundgefühl war sehr weich mit der Konsistenz von Leber.

Letztendlich isst sich dieses Gericht wie "Matrix zur Aufnahme von Gyrosgewürzen". Wenn ich ein Lebensmittel auf dem Teller habe, das lediglich nur dazu dient, Gewürze zu tragen und Protein zu enthalten, dann kann ich mir auch Lebensmittel aussuchen, die eine tolle Form und bessere Konsistenz haben. Zum Beispiel Kiechererbsen. Vom Hocker gehauen hat mich das Lupinengyros also nicht.

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Irgendwie gehört dieses Produkt dann ja auch noch in die Abteilung "Fleischimitat". Den Geschmack von Fleisch hat es schonmal nicht, was ich als positiv empfinde. Aber die Konsistenz von Muskelfleisch, irgendwas Festes mit Widerstand beim Kauen, findet man hier auch nicht. Nicht einmal die krosse Außenhaut, die gebackene Leber (wenn wir bei der Konsistenz bleiben wollen) entwickelt, es zerfällt bei längerem Braten einfach nur. Auch gebratene Leber bekommt so eine harte Oberfläche, der Vergleich ist schon zulässig.

Nennen wir es also festerer Bohnenbrei. Die Fusion aus Lupinen und Pflanzenfasern wie Valess wäre hier vielleicht ganz toll gewesen. Aber für 3.50€ oder wie viel ich für diese 1Frau-Portion zahlte, werde ich nicht nochmal auf den Tisch legen. Dafür bin ich auch einfach nicht der Typ für Fleischimitate.

Espressokekse

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Kekse mit Kaffee. [Lit.]

Teig:
90 g Alsan
45 g Zucker
1.5 TL Instant Kaffee
1 pr NaCl

Deko:
Puderzucker
1 EL frisch gekochter Espresso

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder am Rezept, aber die Kaffeesäure kommt sehr durch und machen die Kekse unharmonisch. Ich steh mit Kaffee derzeit aber auch auf Kriegsfuß, daher weiß ich nicht, ob ich das objektiv beurteilen kann. Andere Testesser waren begeistert.

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