Samstag, 26. Januar 2019

Kichererbsentofu Shan Tofu

Kichererbsentofu, eine Möglichkeit, schnell an viel Tofu zu kommen, war meine Überlegung als ich das Rezept das erste Mal sah. Aber wonach würde es schmecken? Ich musste es auf alle Fälle ausprobieren. Die Zubereitung folgt ziemlich der für Polenta frita: Brei kochen und in der Kastenform (Teflonkastenform, ich nehm "Back die Hälfte" Größe) erkalten lassen. Danach schneiden und frittieren oder so.



Rezept gefunden bei bevegt

200 g Kichererbsenmehl
1 TL Kurkuma
1/2 TL Salz
600 mL Wasser
etwas Öl für die Form

Das Kichererbsenmehl, Salz und Kurkuma trocken vermengen und dann mit etwas von dem Wasser kalt zu einem Brei voremulgieren, so wie das Pulver beim Puddingkochen. Das restliche Wasser im Topf erhitzen und den Brei einrühren. Dann verlassen wir die Durchführung der Polenta frita und machen eher etwas, das man beim Brandteig tut: Man erhitzt die Masse so lange, bis sie gut eingedickt ist und glänzt. Was meistens damit einhergeht, dass es etwas im Topf ansetzt. Die Kastenform fetten und die Masse hineingeben. Glatt streichen und abkühlen lassen. Danach ausformen und in wie auch immer geartete Stücke schneiden.

Auf der Form sind die rohen Stücke mit etwas Chilisoße angerichtet... sehr das mal als schlechten Witz an. Es handelt sich hier um Rohtofu und im Gegensatz zu Sojatofu hat dieses Rezept gleich zwei Bitterkomponenten, die einem die Tour vermasseln: Die Kiechererbsen sind in diesem Zustand relativ bitter und da ich hochwertiges Kurkumapulver aus dem Gewürzeladen habe statt dem komplett geschmacklosen gelben Zeug aus dem Supermarkt, war diese große Menge jetzt auch zusätzlich für ein besonders bitteres Ergebnis verantwortlich.

Wir haben es hier also definitiv mit Rohtofu zu tun und wir sollten damit umgehen wie mit rohem Hühnerfleisch: Nicht das rohe Hühnerfleisch ist scheiße, weil es scheiße schmeckt, sondern der Koch, weil er zu blöd ist, es richtig zuzubereiten.

Wir gehen also in Stufe 2 über: Machs fertig!


Ab in die Pfanne damit. Das ist allerdings nicht so einfach, weil die äußere Schicht anfängt anzukrusten und das Zeug darunter weiter weich bleibt. Dann trennen sich die beiden Festigkeitszustände. 



Hier sehen wir die Kruste, die vom Hauptkörper abfällt. Es heißt also Fritteuse benutzen, sodass sie von allen seiten gleichzeitig gebacken werden oder Ruhe bewahren und mit Bedacht vorsichtig wenden.


Wenn sie dann endlich fertig gebraten sind und man seinen Wutanfall abklingen ließ über die Trenngeschichte, dann hat man eher unschöne Klumpen vor sich. Aber so ist es nunmal. 


Meine persönliche Erfolgsgeschichte mit "ich mag Naturtofu am liebsten von den Tofus" begann mit einem Rezept für gebratenen, marinierten Tofu von Maangchi. Seitdem habe ich einen groben Plan von der Marinade, sie wird jedes Mal anders, aber sie wird auch jedes Mal gut. Und mit der Marinade mache ich auch gebratenen Chinakohl und Bratnudeln immer zum Erfolg, vor allem an Tagen, an dem ich sehr grummelig bin. Die Soße enthält sehr viel Umami und macht glücklich.

Hier ist ungefähr enthalten:

2-3 EL japanische Sojasoße
1 EL dunkle chinesische Sojasoße
1 TL Hoisin Soße
1 TL Sambal Olek
1 TL Paprikamark (um Verstärken des Sambal Olek Geschmacks ohne es sinnlos scharf zu machen, optional)
1 TL braunes Sesamöl
1 EL Sushiessig
Sesamsamen
1/2 TL Gochugaru
evtl etwas Wasser
und die Ringe sind selbst angebaute fast schärfefreie Chilischoten
Gerne auch anständig Umdrehungen aus der nepalesischen Szechuan-Pfeffermühle

Ich habe auch mal Misopaste mit rein gemacht. Das war auch gut. Seitdem die Hoisinsoße da ist, wird die jetzt aber leer gemacht.



Der Tofu wird darin gewendet, wobei ich meine, dieser wäre so brüchig, dass ich ihn lieber eingerieben habe. Die Soße zieht ein und überdeckt einen Teil der Bitterstoffe. Ansonsten hat der Bratvorgang auch noch viel Bitterstoff entfernt, sodass am Ende wirklich gut essbarer Kichererbsentofu raus kam. 


So, was macht man damit? Zwei Serviervorschläge:


Geschnitten wie diese traurige frittierte Ente aus dem chinesischen Restaurant auf Reisgericht. Das hier ist ein indisches Kürbiscurry an Jasmin Thaireis. 



Da ist das Curry schon wieder! Diesmal in einer Bentobox, der Fokus liegt hier aber auf dem Kichererbsentofu, das in Stücken mariniert in der Box liegt. Dazu kann man ja alles Mögliche dazu tun oder es einfach als letzte Ergänzung zu seinem Bento einpacken. 


Fazit: Jetzt habe ich den Plan und sollte das mal öfter machen. Sollte hätte wäre wenn. Diese Fotos stammen aus August 2018, wir haben jetzt Januar 2019 und seitdem habe ich es nicht wiederholt. Warum... nun, viele Gründe. Vergessen, keine Zeit, viel auf Dienstreise, bla...

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